Handelsblatt.com ab heute kostenpflichtig
Während fast alle Konkurrenten im Internet ihre Inhalte kostenlos zur Verfügung stellen, setzt das "Handelsblatt" auf ein Abonnementmodell, um auch in der digitalen Welt Geld zu verdienen.
Das seit heute freigeschaltete und völlig überarbeitete Wirtschaftsportal www.handelsblatt.com [bisher www.handelsblatt.de] bietet neben einem freien Bereich das gebührenpflichtige Angebot "Handelsblatt Topix".
Relaunch der Site
Handelsblatt.com soll das klassische Blatt ergänzen und speziell
Themen der neuen Internet-Ökonomie aufgreifen, die im bisherigen
Online-Angebot "Handelsblatt Interactive" zu kurz kamen. Zehntausend
Nutzer hatten das bisherige Angebot abonniert, rund 6,9 Millionen
Seitenaufrufe verzeichnete die gesamte Site im Monat. Der frei
zugängliche Teil von Handelsblatt.com bietet neben Nachrichten von
Agenturen und der 15-köpfigen Online-Redaktion in Düsseldorf und
London die heute üblichen Geldanlage-Instrumente wie virtuelle
Depots oder Kurs-Abfragen. Wer zusätzlich 26 DM [13,2 Euro] im Monat
ausgibt, bekommt Online-Zugriff auf die täglich rund 600 Artikel der
gedruckten Ausgabe. Jeder Nutzer erhält dazu bis zu einem Guthaben
von 200 DM [102 Euro] direkten Zugriff auf die
Wirtschaftsdatenbanken von Genios. Abonnenten des klassischen
Handelsblattes bekommen "Handelsblatt Topix" kostenlos.

"Wall Street Journal" als Vorbild
Das Handelsblatt beruft sich bei seiner Abo-Strategie auf die Erfahrungen des US-Partners "Wall Street Journal", der seit Jahren für Teile seiner Web-Site Abo-Gebühren verlangt.
Die meisten Medien scheuen allerdings davor zurück, weil die User in der Regel kein Geld für Inhalte ausgeben wollen.

Zunächst einmal wird Geld ausgegeben
Der Verlag lässt sich den neuen Auftritt einen Betrag im "einstelligen Millionenbereich" kosten, zusätzlich werden sechs Mill. DM [3,1 Mill. Euro] für eine Marketingkampagne ausgegeben.
Geld soll außer mit Werbeschaltungen und den Abo-Gebühren auch mit Provisionen aus dem E-Commerce verdient werden, etwa durch Links auf Wirtschaftsliteratur bei Online-Buchläden.
Nach Auffassung des Geschäftsführers sind schwarze Zahlen für den Online-Dienst keine Utopie.