Online-Gaming als neue Sony-Strategie
Sony Pictures Entertainment, eine Tochterfirma von Sony, hat den Kauf des Online-Spieleproduzenten Verant Interactive bekannt gegeben.
Verant ist eine der weltweit führenden Schmieden für Online-Spiele. Bekannt wurde Verant vor allem durch das Online-Game "EverQuest", das die amerikanische "Academy of Interactive Arts and Sciences" erst kürzlich zum "Online-Spiel des Jahres" gewählt hat.
Spiel- und Firmeninfo
"EverQuest" ist ein gebührenpflichtiges Online-Game, das Verant
gemeinsam mit Sony entwickelt hat. Zurzeit zahlen über 250.000
Teilnehmer im Monat dafür etwa zehn Dollar. Zu Spitzenzeiten tummeln
sich 60.000 Spieler online. Verant Interactive beschäftigt für die
Entwicklung neuer Games 150 Software-Programmierer. Der Kauf von
Verant durch Sony ist mit einer Personalrochade verbunden: John
Smedley, der Präsident von Verant, übernimmt eine führende Position
bei Sony Online.

Neuer Sony-Chef mit neuer Strategie
Der Merger von Sony und Verant ist Teil der Konzern-Strategie des neuen Sony-Online-Chefs Kelly Flock, der damit die führende Position des Unternehmens auf dem Online-Computerspiel-Markt festigen will.
Die Bestellung von Flock zum Präsidenten und Generaldirektor von Sony Online Entertainment wurde zeitgleich mit dem Kauf von Verant bekannt gegeben.
Flock war zuletzt Präsident der Sony-Tochter 989 Studios und dort unter anderem an der Entwicklung der PlayStation 2 beteiligt.
Zu seinen zukünftigen Aufgaben wird neben der Entwicklung neuer Online-Games auch der Ausbau der "Sony Station", der firmeneigenen Website für Online-Games, gehören.
Game over
Sony Online Entertainment wird im Zuge der Fusion mit Verant sein
bisheriges Hauptquartier in Los Angeles aufgeben und zu Verant nach
San Diego übersiedeln. Mit der Schließung der Büros in L.A. werden
50 der dort Beschäftigten ihren Job verlieren. Die Entscheidung zur
Schließung dürfte kurzfristig gefallen sein, da einer der
Mitarbeiter erst Dienstag dieser Woche eingestellt worden war.

