Voyeur-Site verklagt US-Big-Brother-Ableger
Kurz vor dem Start ist die Ausstrahlung der US-Version der Fernsehshow "Big Brother" durch einen Rechtsstreit in Frage gestellt worden.
Die Betreiber einer Site, die rund um die Uhr Bilder aus einer Wohngemeinschaft von sechs Studentinnen in Florida sendet, werfen dem Medienkonzern CBS vor, wichtige Details ihres Konzepts gestohlen zu haben.
Die Site voyeurdorm.com bietet Bilder von 55 Kameras aus der Wohngemeinschaft der jungen Frauen in Tampa an, die sich Abonnenten anschauen können. Die Betreiberfirma Entertainment Network Inc. kommt im Gegenzug für die Studiengebühren der Frauen auf. Die Firma behauptet, sie habe mit der CBS-Radiotochter Infinity Broadcasting Corp. über eine Adaption für den Rundfunk verhandelt und dabei Geheimhaltung vereinbart. In dem Projekt sollten Discjockeys eines Infinity-Senders in Tampa unter Dauerbeobachtung stehen. CBS hatte diese Pläne fallen gelassen und sich für eine Lizenzproduktion von "Big Brother" entschieden.

Die Zivilklage, die am Mittwoch bei einem Gericht im New Yorker Stadtteil Manhattan eingereicht wurde, soll die ab 6. Juli geplante Ausstrahlung von "Big Brother" verhindern.
CBS wies die Vorwürfe zurück. Nach Medienberichten hat die Gesellschaft 20 Millionen US-Dollar in die Adaption des niederländischen Originals gesteckt.
Bei der CBS-Version von "Big Brother" sollen wie in Deutschland zunächst zehn Freiwillige in einem Haus zusammenleben, bis nach regelmäßigen Nominierungen und Umfragen ein Sieger übrig bleibt. CBS teilte in einer Erklärung mit, das Konzept sei lange vor den Kontakten mit voyeurdorm.com von einer europäischen Firma entwickelt worden. Die Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage. "CBS und Infinity werde diese Sache umfassend verteidigen."