Moleküle als Schalter
Forscher der Universität New York haben ein Molekül entwickelt, dass mittels eines Elektronen-Schalters zwischen zwei seiner Formen hin- und hergeschaltet werden kann.
Die Manipulation der Form von Molekülen stellt ein potenziell sehr nützliches Phänomen mit großem Applikationspotenzial im Bereich der Nanotechnologie und bei Molekülcomputern dar.
[Chirale] Spiegelbilder von Molekülen
Nahezu alle Biomoleküle sind chirale Moleküle. Das bedeudet, sie
existieren in zwei Formen oder "Enantiomeren", die zwei nicht
überlagerbare Spiegelbilder voneinander darstellen. Diese
Enantiomere unterscheiden sich allerdings in einigen Eigenschaften.
Sie drehen die Ebene des polarisierten Lichtes in entgegengesetzte
Richtungen.

Elektronen-Schalter
Die Entwicklung des Moleküls erfolgte durch Zugabe eines Kupferions zu einem Derivat der Aminosäure Methionin.
Die Forscher konnten durch Zugabe oder Entzug eines einzelnen Elektrons wiederholt zwischen den beiden Formen des Moleküls hin- und herschalten.
Innovationsschub für molekulare Technologien
Die mittels Elektronen induzierte Inversion des Moleküls
verbunden mit intensiven Wechselwirkungen mit polarisiertem Licht
ist laut den New Yorker Chemikern einzigartig und sollte zur
Entwicklung neuer molekularer Technologien führen. Die vollständige
Publikation erschien im "Science Magazine" [26.5.] unter dem Titel
"Electron-Induced Inversion of Helical Chirality in Copper Complexes
of N,N-Dialkylmethionines".

Applikationspotenzial
"Wir wissen, dass Chiralität bei Molekülen einen hohen Stellenwert in Biologie und Materialwissenschaften, wie zum Beispiel bei LCD-Displays, hat", so der Leiter des New Yorker Forscherteams, James W. Canary.
"Entdeckungen wie diese sollten jetzt neue Anwendungsbereiche für molekulare Technologien erschließen helfen."
