Weniger Raubkopien durch billigere Originale
Der für seine markigen Aussagen bekannte Premierminister Malaysias, Mahathir Mohammed, hat zu den Vorwürfen Stellung genommen, dass Malaysia eine der weltweit größten Produktionsstätten für Raubkopien sei.
Ausländische Technologie-Produzenten würden so lange Opfer von Produktpiraten werden, solange sie ihre Produkte nicht billger und damit erschwinglich für Konsumenten in Südostasien machten, sagte Mahatir heute bei einem Seminar, an dem Firmen aus dem europäischen und asiatischen Raum teilnahmen.
Malaysia auf der schwarzen Liste
Die in den USA ansässige "International Intellectual Property
Alliance" hat der US-Regierung kürzlich empfohlen, Malaysia auf die
schwarze Liste jener Staaten zu setzen, die nicht entschieden genug
gegen Produktpiraterie vorgehen. Im Falle Malaysias erstreckt sich
die Piraterie vor allem auf die illegale Vervielfältigung von
Software, Videos und CDs. Den Originalproduzenten entgehen dadurch
nach Schätzungen mehrere Milliarden Dollar pro Jahr. Nach
Berechnungen der amerikanischen "Business Software Alliance", die am
24. Mai eine "Global Piracy Study" vorstellte, beliefen sich im
Vorjahr allein die Verluste im südostasiatischen Wirtschaftsraum auf
fünf Milliarden Dollar.


Schärfere Gesetze & billigere Produkte
Mahathir gab bekannt, dass Malaysia schärfere Gesetze erlassen würde, die den Behörden etwa erlauben werden, Geräte zur Vervielfältigung von CDs zu beschlagnahmen.
Gleichzeitig wies er darauf hin, dass ein rigoroseres Vorgehen Malaysias gegen Produktpiraten nur dann erfolgreich sein kann, wenn damit auch Preissenkungen der internationalen Produzenten einhergehen.
"Wenn die Produkte billig sind, sinkt der Anreiz zur illegalen Vervielfältigung. Wenn der Preisunterschied zu groß ist, ist es schwer für uns, die Menschen am Brechen des Copyrights zu hindern."