US-Regierung will Zweiteilung von Microsoft
Das US-Justizministerium bleibt bei seiner Forderung, Microsoft in zwei Unternehmen aufzuteilen.
Das geht nach Informationen der "Washington Post" aus dem überarbeiteten Antrag hervor, den die Kläger im Kartellprozess gegen Microsoft bis Freitagabend dem zuständigen Richter Thomas Penfield Jackson vorlegen mussten.
Penfield Jackson rules
Die Microsoft-Anwälte haben Penfield Jackson scharf kritisiert,
weil er nach einer mündlichen Anhörung beider Seiten am vergangenen
Mittwoch sämtliche Anträge auf Ladung von Sachverständigen über die
Folgen einer Zerschlagung abgelehnt hat. Er strebt ein schnelles
Ende dieser Prozessphase an und könnte seine wahrscheinlich auf die
Aufteilung von Microsoft hinauslaufende Entscheidung bereits in der
kommenden Woche verkünden. Da das Unternehmen Berufung angekündigt
hat, bliebe dieses drastische Urteil aber zunächst folgenlos.

Janet Reno vs. Richter Jackson
Das Ministerium und die 17 beteiligten Bundesstaaten folgten mit ihrer Forderung nach einer Zweiteilung nicht der Anregung Penfield Jacksons, eine Dreiteilung des Softwaregiganten anzustreben.
In dem Verfahren geht es um Auflagen, mit denen der von dem Richter festgestellte Missbrauch von Microsofts marktbeherrschender Stellung bei Computerbetriebssystemen unterbunden werden kann.
Das Unternehmen muss bis kommenden Dienstag seine Gegenvorstellungen einreichen.
Der Vorschlag des Justizministeriums im Detail
Das Justizministerium hat die Aufspaltung von Microsoft in ein Unternehmen für die Windows-Computerbetriebssysteme und in eines für Zusatzsoftware wie das Textverarbeitungsprogramm Word vorgeschlagen. Dieses zweite Unternehmen könnte auch Produkte für konkurrierende Betriebssysteme entwickeln und so das Monopol von Windows brechen. In einem dritten Unternehmen könnten schließlich die Internetaktivitäten von Microsoft zusammengefasst werden. Den entsprechenden Vorschlag einer Expertengruppe nannte der Richter "ausgezeichnet".