Wohin das Auge des Netz-Benutzers schaut
Der Usability-Guru Jakob Nielsen hat in einer neuen Studie die Ergebnisse seiner berühmt gewordenen Untersuchungen untermauert.
Gemessen wurden Augenbewegungen von Usern, um zu erheben, welche Teile einer Website vorrangig die Aufmerksamkeit des Users in Anspruch nehmen.
Multi & Media
Die Ergebnisse, so Nielsen, hätten sich mit denen der Studien von
1994 und 1997 gedeckt. Die starke Zunahme von Grafik- und
Multimedia-Elementen hat also die Art und Weise, wie Surfer Websites
betrachten, nicht geändert.

Text ist wichtiger als Grafik
User schauen beim Erstbesuch einer Site zwei Mal häufiger auf Textpassagen als auf Bilder.
Generell fällt der Blick zuerst auf Headlines, Zusammenfassungen und Zitate. Viele User hatten die Bilder nicht einmal wahrgenommen, sondern erst beim zweiten oder dritten Besuch näher betrachtet.
Bei den Überschriften wurden simple, prägnante Aussagen gegenüber lustigen bevorzugt.
Wahrnehmung maximal 75 Prozent
Webuser lesen meist nur die Zusammenfassung; selbst beim Lesen
eines kompletten Artikels werden nur drei Viertel des Texts
wahrgenommen.

Viele offene Fenster
Eine neue Erkenntnis bezieht sich auf das Surfverhalten an sich: Im Gegensatz zu früher haben Websurfer gleich mehrere Fenster offen und springen zwischen den Sites hin und her.
Demnach, so Nielsen, könne man auch nicht mehr von einer "Visit" sprechen, da sich ein User nur kurz auf die jeweilige Seite konzentriert, bevor er in einem anderen Fenster weiterliest.

Grundsätzliche Erkenntnisse
Basierend auf den Ergebnissen formuliert Nielsen folgende Aussagen für Non-Newspaper Sites:
Von Marketingspeak, Slogans und ähnlichen Elementen ist abzusehen, da sie Misstrauen erzeugen.
User verbringen generell wenig Zeit auf einer Site. Zehn Minuten sind bereits ein extrem langer Visit.
Die Navigation sollte einfach gehalten werden, bei Links sind Standardfarben zu verwenden.