Microsofts Weg zum EU-Satelliten-Provider
Die israelische Firma Gilat, mit der Microsoft in den USA bis Ende des Jahres einen Zweiweg-Internet-Zugang [also ohne Upload per Kabel] via Satellit anbieten wird, hat angekündigt, im gleichen Zeitrahmen auch in Europa auf den Markt zu gehen.
Gilat will rund 440 Millionen Euro in den europäischen Sat-Provider-Auftritt investieren.
Bisher ist zwar nicht Rede von einer Beteiligung Microsofts, aber nach den erheblichen Finanzspritzen [50 Millionen Dollar] durch MS und nach dem üblichen MS-Gebahren in seinen Allianzen wäre eine Ausweitung der Partnerschaft auf die europäischen Aktivitäten logisch.
Im Februar hatten Microsoft und Gilat bekannt gegeben, in den USA einen Zweiweg-Internet-Zugang via Microsoft Network zu realisieren. Dabei kann via Satellit auf das Internet zugegriffen werden - Daten können nicht nur empfangen,

Analysten gehen davon aus, dass einer ungetrübten offenen Zusammenarbeit derzeit das laufende MS-Kartellverfahren sowie ein Patent-Prozess von Hughes Network Systems gegen Gilat im Weg steht.
Hughes Network Systems betreibt das Breitband-Satelliten-Service DirecTV/DirecPC und kooperiert ausgerechnet mit Microsofts Erzrivalen AOL.
Gilat gibt allerdings an, mit wichtigen europäischen Telekommunikations-Firmen in Gesprächen zu stehen, was darauf hindeuten könnte, dass die Sat-Anbindung in Europa nur einseitig werden könnte.
In Europa gibt es bereits zwei Dienstleister, die Internet via Satellit anbieten. Allerdings funktioniert der Uplink noch mittels Modem, eine Zweiweg-Satellitenkommunikation ist erst in Planung.
