23.05.2000

GESETZ.AT

Bildquelle: lion.cc

Internetgeschäft frisst Libro-Gewinne

Der börsenotierte Handels- und Medienkonzern Libro hat nach vorläufigen Zahlen im Geschäftsjahr 1999/2000 [29. Februar] deutlich mehr umgesetzt, aber auch deutlich weniger verdient.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen [EBITDA] sank auf 6,54 Mill. Euro [90 Mill. ATS] nach 320 Mill. ATS im Geschäftsjahr davor. Während das Stammgeschäft Libro Österreich ein Rekordergebnis von 390 Mill. ATS erzielte, lag das EBITDA des Internetbereichs, in den der Großteil der Marketing-Investitionen floss, bei rund minus 220 Mill. ATS.

Bundesgesetz, Preisbindung, Bücher

Mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ passierte am Dienstag der Entwurf eines "Bundesgesetzes über die Preisbindung bei Büchern" den Kulturausschuss des Nationalrats.

Heftig diskutiert wurde vor allem die von der ÖVP beantragte und schließlich beschlossene Herausnahme des nationalen Internet-Handels aus dem Geltungsbereich des Gesetzes.

"Unangreifbares" Gesetz

Diese Konstruktion habe der Verfassungsdienst des Parlaments auf Grund der sonst möglichen Diskriminierung im internationalen Handel empfohlen, um das Gesetz "unangreifbar" zu machen, sagte die Ausschussvorsitzende Brigitte Povysil.

Als Ausgleich habe man laut Povysil in einer Ausschussfeststellung "besonders strenge Umgehungsbestimmungen" für den inländischen elektronischen Handel beschlossen. So wäre es etwa unmöglich, den Kunden an einen im Geschäft stehenden Computer zu verweisen, wo dieser nicht preisgebundene Bücher bestellen könne.

Grenzüberschreitende Fixpreisfestsetzung

Das Regelwerk soll die bisherige grenzüberschreitende Fixpreisfestsetzung für Bücher im deutschsprachigen Raum durch eine nationale Lösung ersetzen. Im Plenum des Nationalrats soll der auf fünf Jahre befristete Gesetzesentwurf Anfang Juni abgestimmt werden.