Multiple Antennen forcieren drahtlose Netze
Die Entwicklung multipler Antennensysteme durch Forscher der Universität Purdue ermöglicht jetzt einen leistungsfähigeren drahtlosen Zugang zum Internet als bisher. Die "smarten" Antennen sollen Staus im drahtlosen Datenverkehr vermeiden und den kabellosen Download potenzieren helfen.
Die neue Technologie soll auftretende Interferenzen drastisch reduzieren, die Empfangsgenauigkeit 100fach erhöhen und drei Mal so vielen Usern wie bisher die Arbeit im selben Frequenzband ermöglichen.
Drahtloser Web-Zugang gefragt
Laut der Net-Consultingfirma Cap Gemini America Inc. soll sich
allein in den USA die drahtlose Online-Population in den nächsten
zwölf Monaten von derzeit drei auf über 70 Prozent steigern.

Erste Tests mit Prototypen
Texas Instruments Inc., das mit den Purdue-Forschern kooperiert, testet derzeit einen Handy-Prototypen, der zwei Antennen trägt. Ein ähnliches Set-up wird derzeit auch für Laptops gebaut.
"Wir möchten dem User den spontanen, drahtlosen und vor allem störungsfreien Zugang zum Netz ermöglichen, egal ob er sich gerade im Auto, Zug oder sonstwo befindet", erkärt Michael Zoltowski, der Leiter des Projektes, sein Ziel.
Störungen durch Interferenzen und Signal-Echos
Eines der Hauptprobleme drahtloser Kommunikation liegt im
Auftreten von Signal-Echos in Ballungsbereichen, vor allem dann,
wenn gleichzeitg viele User aktiv sind. Damit die CDMA-Technologie
[Code Division Muliple User] interferenzfrei arbeiten kann, muss man
die Signale einer großen Anzahl von Usern in einer sehr präzisen
Sequenz übertragen. Aber die auftretenden Signal-Echos
beeinträchtigen diese Präzision.

Mit den multiplen Antennensystemen ist es laut Zoltowski dem User möglich, gleichzeitig mehrere Signale aus unterschiedlichen Richtungen interferenzfrei zu empfangen. Die Antennen können häufig auftretende "Multipath"-Effekte zum großen Teil kompensieren.
"Space-Time-Euqualization"
Die Performance drahtloser Systeme lässt sich in Zukunft deutlich
durch die Weiterentwicklung der konventionellen Technologie, die
jene "Multipath"-Effekte in den Griff zu bekommen versucht, zur so
genannten "Space-Time-Euqualization" steigern. Diese Technologie
versucht eine "Wiederherstellung" des delikaten Timings und der
Sequenz der Datenübermittlungs-Codes. Eine Kombination dieser
Technik mit einem multiplen Antennensystem würde die Anzahl der
User, die simultan in einem Frequenzband arbeiten, deutlich erhöhen.

Mehr User pro Frequenzband
Die Purdue-Forscher sehen in der Kombination der
Space-Time-Equalization-Technologie [siehe Infobox] mit einem
multiplen Antennensystem den Schlüssel für die gesteigerte simultane
Nutzung der einzelnen Frequenzbänder. Statt bisher 20 sollen 64
Channel-Codes pro Freuqenzband bald Realität werden.
