G8 uneinig bei "Cyber-Crime"
Der Auftakt zur Pariser Konferenz der G8 zum Thema "Cyber-Crime" stand im Zeichen von Dissonanzen zwischen Frankreich und den USA.
Die französische Regierung hat sich mit Nachdruck gegen die Schaffung einer so genannten "Cyber-Polizei" ausgesprochen, die nach Vorstellungen der USA weltweit gegen Computersabotage vorgehen soll.
"Eine Cyber-Polizei, die die Grenzen der einzelnen Staaten und ihre souveränen Kompetenzen überschreitet, ist ausgeschlossen", sagte der französische Innenminister Jean-Pierre Chevenement am Montag zur Eröffnung der G8-Konferenz zum Thema Computerkriminalität in Paris.
Zusammenarbeit vertiefen
Die Gruppe G8 der sieben wichtigsten Industrieländer und
Russlands berät im Rahmen des Treffens über Wege, im Kampf gegen
"Computersabotage" die Gesetze zu vereinheitlichen

Gerade recht
Die seit langem geplante Konferenz gewinnt durch die Verheerungen von "ILOVEYOU" deutlich an Gewicht. Der Virus verursachte nach Schätzungen der USA weltweit Schäden von etwa 15 Milliarden Dollar [16,6 Mrd. Euro].
An der dreitägigen Konferenz der Gruppe unter dem Motto "Dialog zwischen den Behörden und dem Privatsektor über Sicherheit und Vertrauen im Internet" nehmen aus jedem Land je 15 Industrie- und Behördenvertreter teil.
Auch der französische Premierminister Lionel Jospin erklärte in einer Grußadresse sein Nein zu einer Internet-Polizei. Er forderte stattdessen eine bessere internationalen Zusammenarbeit zwischen den Staaten, den Behörden und der Industrie.

53 weitere Verdächtige
Die philippinische Polizei spricht mittlerweile von 53 weiteren Personen, die im Zusammenhang mit dem "ILOVEYOU"-Virenausbruch stehen und deshalb befragt werden müssen.