11.05.2000

ILOVEYOU

Bildquelle: PhotoDisc

FBI-Chef gegen "Cyberterrorismus"

"Wir müssen Kriminelle davon abhalten, das Internet als Spielplatz zu benutzen", hat FBI-Chef Louis Free, der am Donnerstag in Tschechien weilte, Europa ausrichten lassen.

Am Montag findet in Paris das lang geplante Treffen der G-8-Staaten statt, in dessen Mittelpunkt die Vorschläge der Arbeitsgruppe "PC-Cybercrime" stehen.

Parallelen zu Melissa

Hinter den Nebelkerzen, dem Hype und der Hysterie rund um die Jagd auf den Autor von "ILOVEYOU" und einem vermeintlichen Teilgeständnis, das keines ist, nimmt der Fall langsam Konturen an.

Anscheinend verläuft er frappierend ähnlich wie jener des in Bauweise und Wirkung einzig mit "ILOVEYOU" vergleichbaren Wurms Melissa - nämlich wie hier mit falschen Spuren im Source Code umgegangen wird.

Im Rotwelsch der Agenturen:

Der jetzt verdächtigte De Guzman hatte am AMA Computer College in Manila eine Abschlussarbeit über das "Knacken von PC-Passwörtern per E-Mail" eingereicht, wie sich AFP ausdrückt, und war damit abgelehnt worden.

Gemeint wird damit wohl ein so genanntes "Trojanisches Pferd" sein, zu deren Features das Ausspionieren von Passwörtern gehört. Eine solche Funktion hatte auch "ILOVEYOU" enthalten, wenngleich diese völlig nebensächlich war und mit den Gesamtschäden nichts zu tun hat.

Der Fall Melissa

Letzter Stand der Dinge im längst nicht restlos geklärten Fall Melissa ist, dass ein in der Hackerszene völlig Unbekannter namens David J. Smith angeklagt wurde.

Smith gestand, widerrief, wechselte den Anwalt und gestand im Dezember 1999 erneut, Urheber von Melissa zu sein. Ein Urteil wird angeblich für diesen Monat erwartet.