MP3.com beugt sich der Musikindustrie
Nach der gerichtlichen Niederlage gegen die fünf weltgrößten Plattenfirmen hat MP3.com nun angekündigt, den Zugriff auf die Songs der großen Labels zu sperren.
"Obwohl wir mit der Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden sind, werden wir der Musikindustrie entgegenkommen und gleichzeitig versuchen, rasch ein Lizenzübereinkommen zum Abspielen ihrer Titel zu erreichen", sagte gestern MP3.com Präsident Robin Richards.
"Wir befinden uns in intensiven Verhandlungen."
Der CD-Nachweis
Unmittelbar nach Urteilsverkündung zeigte sich CEO Michael
Robertson zuversichtlich, dass das umstrittene Service My.MP3.com
auch ohne die Titel der großen Labels erfolgreich sein werde. Das
Service MyMP3.com erlaubt Usern, die einmal den Besitz einer
Original-CD nachgewiesen haben, standortunabhängig das Abspielen der
Titel per Internet.

"MyMP3.com bietet Musik von über 4.000 Labels. Viele davon haben uns ausdrücklich erlaubt, ihre Musik auf diesem Weg verfügbar zu machen", sagte Robertson damals.
Für die Mehrheit der Beobachter besteht kein Zweifel, dass der Zugriff auf die Musik der großen Labels eines der attraktivsten Features von MP3.com war.
Knapper Kommentar
Ein Sprecher der Plattenindustrie [RIAA] kommentierte die
Entscheidung MP3.coms nur knapp: "Es ist eine logische Konsequenz
des Gerichtsurteils, wenn unsere Titel nun aus dem Programm genommen
werden."

Hearing im US-Kongress
Am 24. Mai wird sich ein Ausschuss im amerikanischen Kongress mit der Problematik junger Online-Musik-Start-ups auseinander setzen.
In Rahmen eines informellen Hearing will man der Frage nachgehen, ob Unternehmen wie Napster und MP3.com derzeit Überlebenschancen haben. Aber auch der Umgang mit dem Copyright im Zeitalter der Online-Musik wird eine zentrale Rolle spielen.
Napster und Co
Die fünf größten Musikkonzerne Warner Music, Sony Music,
Universal, die Bertelsmann Tochter BMG und die EMI-Gruppe haben über
ihre Interessensvertretung RIAA sowohl MP3.com wie
