Lehramtsstudium Informatik in den Startlöchern
Die Qualität des EDV-Unterrichts an Österreichs Schulen lässt gehörig zu wünschen übrig. Der Besuch eines Hochschulkurses hatte Lehrer bisher berechtigt, Informatik zu unterrichten.
Das soll sich jetzt ändern. Spät, aber doch wird mit der Einführung eines Informatik-Lehramtsstudiums auf die massiven Ausbildungsmängel der Lehrer reagiert.

Studienplan
Der Entwurf eines Studienplanes liegt bereits vor. Gehen die zwei notwendigen Studienplanbegutachtungen rasch vonstatten, könnte es bereits im kommenden Wintersemester 2000/2001 das neue Studium geben.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass das neue Informatik-Lehramtsstudium erst im Wintersemester 2001/2002 starten wird.
Die Studienabschnitte
Der erste Studienabschnitt wird 31 Stunden umfassen und folgende Fächer umfassen: Mathematik für Lehramt Informatik I und II; Theoretische Informatik für Lehramt Informatik I; Projektpraktikum; Technische Praxis der Computersysteme; Algorithmen, Datenstrukturen und Programmieren I und II; Anwendungssoftware; Advanced Internet Techniques; Allgemeine Pädagogik und Didaktik.
Der zweite Studienabschnitt umfasst 51 Semesterwochenstunden und sieben Prüfungsfächer: Theoretische und mathematische Grundlagen der Informatik; Technische Grundlagen der Informatik; Praktische Informatik; Pädagogik und Didaktik; Angewandte Informatik und gesellschaftliche Implikationen; ein "Vertiefungsfach" und zehn Stunden freie Wahlfächer.
Ausbildungsoffensive
Tatsache ist, dass der derzeit in der Wirtschaft massiv bestehende IT-Fachkräftemangel weder durch Green Cards noch durch kräftige Gehaltssteigerungen nachhaltig beseitigt werden kann.
Gefordert wird daher eine Ausbildungsoffensive an den Universitäten, in der Wirtschaft und natürlich an den Schulen.
Laut Personal-Consulter Jean-Francois Jenewein kann nur eine breit angelegte Ausbildungsoffensive dem Mangel an IT-Experten [Schätzungen zufolge fehlen in Österreich 10.000 Fachkräfte] entgegenwirken.
