Japanischer Telefonriese mischt in Europa mit
Die geplatzte Fusion mit der spanischen Telefonica hat die niederländische KPN offenbar schnell verdaut. Mit NTT DoCoMo angelte sich die Telefongesellschaft den japanischen Mobilfunkriesen als Partner für die eigene Expansion und eröffnet diesem den Zugang zum europäischen Markt.
NTT DoCoMo wird 15 Prozent an KPN Mobile für bis zu fünf Milliarden Euro [68,8 Mrd. ATS] erwerben. Wie die Mutterkonzerne am Dienstag mitteilten, soll die Allianz die Chancen im Kampf um die teuren, begehrten Lizenzen für die nächste Mobilfunkgeneration [UMTS] verbessern.
Erst Ende vergangener Woche war eine Fusion von KPN mit dem spanischen Telekom-Konzern Telefonica gescheitert.
Mütter und Töchter
Wie Vertreter der Muttergesellschaften Nippon Telegraph and
Telephone Corp. [NTT] und KPN in Tokio und Amsterdam erklärten, soll
die Transaktion in sechs bis acht Wochen abgeschlossen sein. Dann
will KPN seine Tochter KPN Mobile wie angekündigt an die Börse
bringen.

KPN mit BellSouth
Im vergangenen Jahr hatte sich KPN bereits mit dem US-Unternehmen BellSouth zusammengetan, als die Niederländer den deutschen Mobilfunkanbieter E-Plus erwarben.
BellSouth sicherte sich dabei das Anrecht, einen 20-prozentigen Anteil an KPN zu erwerben.