Menschlicher DNA-Code im Internet
DoubleTwist Inc. und Sun Microsystems haben am Montag bekannt gegeben, dass sie gemeinsam an der Auswertung der Daten des "Human Genome Project" arbeiten.
Bis dato seien bereits 65.000 menschliche Gene analysiert, die restlichen 40.000 sollen demnächst folgen. Bereits Ende dieses Monats wollen die beiden Firmen damit beginnen, die Ergebnisse ihrer Analysen gegen eine Benutzungsgebühr online zur Verfügung zu stellen.
Gene als Ware
Das Angebot von DoubleTwist.com richtet sich vor allem an Pharma-Unternehmen und Biotechnologie-Firmen, denen zwei Möglichkeiten des Datenerwerbs angeboten werden: 500 Einzelanalysen zum Preis von 10.000 Dollar oder uneingeschränkter Zugang zur Datenbank für den einmaligen Betrag von 650.000 Dollar.
John Couch, Präsident und Generaldirektor von DoubleTwist, betonte gegenüber der Presse, dass sein Unternehmen nichts mit dem Patentieren von Genen zu tun habe. "Wir stellen der Genforschung lediglich Informationen und Analyseverfahren zur Verfügung."
Sun Microsystems fällt dabei die Aufgabe zu, die DNA-Analysedaten elektronisch zu verarbeiten und für die Publikation im Internet aufzubereiten.
DNA und Internet
Greg Papadopoulos, Chef-Technologe von Sun, bemerkte zu dem Vorhaben: "DoubleTwist.com verhält sich zum menschlichen DNA-Code wie ein Web-Browser zum Internet. Wir machen die ungeheuer komplexe Ansammlung von Information leicht benützbar."
Sun verwendet für die Erstellung der DNA-Datenbank 420R- und 10K- Supercomputer von Sun Enterprise.

Konkurrenz durch Celera
DoubleTwist.com muss gegen eine starke Konkurrenz antreten. Celera Genomics hat es sich ebenfalls zur Aufgabe gemacht, eine DNA-Datenbank Großkunden auf Subskriptionsbasis zugänglich zu machen.
Diese Woche konnte Celera mit der Vanderbilt University in Tennessee einen ersten derartigen Großkunden bekannt geben.