UMTS-Auktion könnte AT 20 Mrd. ATS einbringen
Die astronomischen Preisforderungen für die begehrten Lizenzen für den neuen Mobilfunkstandard UMTS [Universal Mobile Telecommunications System] versetzen die österreichische Telekommunikationsbranche in Aufregung.
Die für Dezember geplante Versteigerung der österreichischen UMTS-Frequenzen wird die im Budget eingeplanten 4,1 Mrd. ATS zwar weit übertreffen, das milliardenschwere Ergebnis der Versteigerung in Großbritannien ist aber nicht auf Österreich umlegbar, sind sich die Telekom-Experten einig.
Die britische UMTS-Auktion hatte 525 Mrd. ATS eingebracht. In Deutschland, wo die Versteigerung von vier bis sechs Lizenzen im Sommer geplant ist, werden umgerechnet rund 700 Mrd. ATS erwartet. Das "britische Ergebnis" würde - auf die Zahl der österreichischen Handy-Telefonierer umgelegt - 88 Mrd. ATS für Österreich ergeben.
"Für Österreich sind diese Zahlen bei weitem zu hoch gegriffen, weil der Markt diese Summen nicht hergibt", sagte der Telekom-Experte bei Arthur D. Little, Georg Serentschy, zur APA. Telekom-Unternehmen und Finanzierungsinstitute würden bei diesem Preiskampf nicht mitmachen, da diese Ausgaben nie mehr verdient werden können, prognostizierte Serentschy.
Zehn bis 20 Mrd. ATS wären für Österreich vorstellbar, aber nicht mehr. Vorerst müsse man abwarten, was sich in Deutschland tue. Die in Deutschland erzielte Summe sei für Österreich viel relevanter als die britische. "Ich hoffe, dass auch dort Vernunft einkehrt", so Serentschy.
Der Irrglaube, dass der hohe Preis für die Lizenzen auf die Kunden abgewälzt werden könne, führe in eine "Todesspirale", die in immer höheren Preise auf Grund der sinkenden Userzahl und schließlich in den Bankrott der Telekom-Unternehmen münden könne. "Gerade die niedrigen Preise sind die Erfolgsspirale für GSM gewesen", so Serentschy.