08.05.2000

IE VERSTECKEN

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Zur Strafe "Selbstbeschränkung"

Drei Tage vor Fristablauf werden nun Grundzüge der Vorschläge bekannt, die Microsoft kommenden Mittwoch Richter Jackson unterbreiten will, um einer Zerschlagung zu entgehen.

Danach will Microsoft eine Windows-Version anbieten, die den Internet Explorer "versteckt". Womit auf dem Standpunkt beharrt wird, die beiden Produkte seien untrennbar miteinander verbunden und könnten nicht getrennt werden.

Nettigkeiten für Compaq und IBM

Hersteller sollen künftig in die Lage versetzt werden, den Desktop des Betriebssystems zu verändern. Im Urteil wurde der Vorwurf erhoben, eigene Vertragsklauseln hätten beispielsweise Compaq und IBM gehindert, eigene Softwareprodukte zu promoten, die mit MS-Produkten in Konkurrenz stehen.

Weiters will Microsoft mit Computerherstellern keine Verträge mehr abschließen, die hauseigene Produkte gegenüber Konkurrenzprodukten bevorteilen. Damit soll dem Vorwurf begegnet werden, Microsoft habe sein Monopol durch Kontrolle der Distributionskanäle abgesichert.

Schließlich will Microsoft den offenen und vollständigen Zugriff auf die aktuellen Anwendungsschnittstellen [APIs] gewährleisten, um es Softwareherstellern zu ermöglichen, optimale Programme für Windows zu schreiben.

Konzessionen und Bereitschaften

Mit den jüngsten Vorschlägen wirkt Microsoft allerdings weniger konzessionsbereit als in den Vorverhandlungen. Das dürfte mit der delikaten Lage zu tun haben, in der sich der Konzern befindet: Einerseits beharrt er darauf, keine Gesetze verletzt zu haben. Andererseits wurde er von Richter Jackson aufgefordert, selbst Vorschläge zu unterbreiten, um einer Zerschlagung zu entgehen.

Kommenden Mittwoch geht der Ball wieder an die Kläger, die dann bis 17. Mai Zeit haben werden, auf Microsofts Vorschläge zu antworten.