KPN/Telefónica Fusion gescheitert
Die Fusion zwischen den Telefonunternehmen KPN und Telefónica zu einem neuen europäischen Großkonzern ist gescheitert. Der Plan werde "nicht weiter aufrecht erhalten", sagte KPN-Sprecherin Carla van Lonvelder heute abend.
Telefónica bestätigte in Madrid das Scheitern der Ende April öffentlich gemachten Verhandlungen.
Die idealen Umstände für einen Erfolg des Vorhabens seien nicht gegeben, erklärte das Unternehmen.
Am Donnerstag hatte sich die spanische Regierung gegen einen Zusammenschluss der beiden Ex-Monopolisten ausgesprochen. Spanischen Zeitungsberichten zufolge traten auch die Bank BBVA und die Sparkasse La Caixa als Telefónica-Großaktionäre bei einer Sondersitzung des Aufsichtsrates am Donnerstag gegen das Projekt auf.

Der spanische Staat hält an Telefónica nur noch eine Goldene Aktie mit wichtigen Vetotrechten; er hatte sich am hohen Staatsanteil der Niederländer von mehr als 43 Prozent gestört.
Analysten und Börsianer hatten in den vergangenen Tagen zustimmend auf das Fusionsvorhaben reagiert, das einen der größten Telefonkonzerne der Welt mit einer Reichweite von Lateinamerika bis Europa geschaffen hätte.
Am gemeinsamen Börsenwert von zuletzt rund 147 Milliarden Euro gemessen hätte der neue Konzern Rang vier in Europa bekleidet. Telefonica sollte 60 Prozent, KPN 40 Prozent an dem gemeinsamen Konzern halten. Mit von der Partie wäre der deutsche Mobilkfunkanbieter e-plus gewesen, der vor kurzem mehrheitlich von KPN aufgekauft wurde.