Boris Nemsic ist neuer Mobilkom-General
Der neue Mobilkom-Chef Boris Nemsic steht vor der Aufgabe, für die Mobilkom das Zeitalter des mobilen Internet einzuläuten.
Der vormalige Generaldirektor der kroatischen Mobilkom-Tochter VIPNet hat mit heute, Freitag, die Nachfolge von Heinz Sundt angetreten, der Mitte April den Vorstandsvorsitz der Telekom Austria [TA] übernommen hat.
Das wichtigste Ziel sei der Erwerb einer Lizenz für die dritte Mobilfunkgeneration UMTS (Universal Mobile Telecommunications System), die in Österreich im Dezember versteigert werden, so Nemsic heute.

Das zweite große Thema für die Mobilkom sei die Expansion nach Südosteuropa, stellte Nemsic fest. Das Geld für die geplanten Investitionen will Nemsic teils aus dem Cashflow bestreiten. Den Rest werde sich die
Mobilkom vom Kapitalmarkt holen, ein Investitionspartner sei möglich.
Ein Zwischenschritt auf dem Weg zur Datenautobahn für Mobiltelefone ist der Standard GPRS [General Packet Radio Service], den die Mobilkom im Sommer einführen will. Die Investitionen für den paketorientierten Hochgeschwindigkeits-Datendienst belaufen sich auf vergleichsweise magere 300 Millionen ATS.
Für UMTS muss die Mobilkom angesichts der astronomischen Beträge, die für UMTS-Auktionen erwartet werden, weit tiefer in die Tasche greifen.
Es gebe ein klares Bekenntnis der Mobilkom-Eigentümer TA und Telecom Italia, eine UMTS-Lizenz für die Mobilkom zu erwerben, betonte Nemsic. Die Hochgeschwindigkeits-Technik UMTS kann Daten mit bis zu zwei Megabit pro Sekunde übermitteln. In Europa ist die schrittweise Markteinführung von UMTS ab
2002 geplant, in Österreich sollen die UMTS-Lizenzen im Dezember versteigert werden.
Die Mobilkom ist in Österreich mit einem Marktanteil von 53 Prozent und knapp 2,4 Mill. Kunden Marktführer im heimischen Mobilfunk. Das Unternehmen beschäftigt 1.800 Mitarbeiter. 1999 setzte die Mobilkom nach vorläufigen Angaben knapp 16,7 Milliarden ATS um, ein Viertel mehr als 1998. Das Unternehmen investierte im Vorjahr 2,8 Mrd. ATS.