Mit 40 Gigabit durch Manhattan
Ein Start-up-Unternehmen aus New York hat kürzlich die nach Eigenangaben schnellste kommerziell genutzte Datenleitung in Betrieb genommen. Enkido, ein Betrieb mit 29 Mitarbeitern, wurde von Nayel Shafei gegründet, Ex-Finanzchef bei Qwest.
Enkidos "OC-768"-Service ist derzeit nur in Manhattan verfügbar. Dafür beinahe überall: Ein Netz von Glasfasern, insgesamt 5.600 Kilometer lang, sorgt dafür, dass an jedem Punkt Manhattans innerhalb von 70 Meter Radius eine Anschlussstelle verfügbar ist.

"OC-768" [Optical Carrier] ist die offizielle Bezeichnung für eine 40 Gigabit/Sekunde schnelle Glasfaserleitung.
Der erste Kunde des Start-ups ist die Deutsche Telekom, gefolgt von NBC, Disney, DARPA, NASA und Nippon TV.
Enkido sieht den Zukunftsmarkt seiner High-Speed-Leitungen allerdings nicht in der reinen Internet-Anbindung, sondern im Zuliefern von Streaming Video. Abgesehen von den rund zwei Megabit/Sekunde, die ein herkömmlicher Videostream in Fernsehqualität braucht, denkt Shafei schon an den nächsten Schritt: HDTV. Hier verbraucht ein unkomprimierter Kanal 1,5 Gigabit/Sekunde; mehr als AT&T, MCI WorldCom und Sprint gemeinsam an Leitungskapazitäten zwischen den beiden US-Küsten zur Verfügung haben.
Enkido will sich freilich nicht auf Manhattan allein beschränken. Der Grundstock für eine Expansion ist bereits gelegt - mehr als 30.000 Kilometer hochqualitativer Glasfaserkabel wurden kürzlich angekauft.
Shafei hält derzeitige Carrier-Riesen wie Qwest oder Level3 für "Dinosaurier". Er selbst hat seine Glasfaserleitungen zukunftssicher geplant: Die 40 Gigabit/Sekunde werden mit nur einer Wellenlänge erreicht. Wenn mehrere Wellenlängen gemäß dem DWDM-Verfahren [dense wave division multiplexed] benutzt werden, können derzeit Geschwindigkeiten von bis zu 6.400 Gbit/s erreicht werden. Wohlgemerkt auf einer einzigen Glasfaser ...