Bill Gates sieht Ende des iPod-Booms
Diese Woche stellte Microsoft wie berichtet die neue Version seines Betriebssystems Windows Mobile, Version 5.0, vor.
Neue Funktionen wie Push-Versand von E-Mails [wie es schon Research in Motion mit dem BlackBerry anbietet] und die Unterstützung von Festplatten sollen das Betriebssystem bei Handhelds und Smartphones laut Microsoft-Gründer Bill Gates voran bringen.
In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" skizziert Gates die Zukunft des Handys als Alleskönner, von der mobilen Geldbörse bis hin zum Unterhaltungszentrum - und damit auch das Ende des Musik-Players iPod von Apple.
Zwar sollen spezialisierte Musik-Player laut Gates nicht völlig verschwinden, als Player der Zukunft sieht Gates aber vor allem das Handy.
Mit dieser Vision steht der Chef-Softwarearchitekt von Microsoft nicht alleine da. Der Handyproduzent Nokia, der auch hinter dem Konkurrenzprodukt Symbian steht, hat vor kurzem ein Handy mit einer vier Gigabyte großen integrierten Festplatte vorgestellt.
Nokias Musiktelefon freut die Mobilfunker"Parallelen zum Computer"
Gates glaubt zudem nicht an einen endlose Fortsetzung des iPod-Erfolgs, "so gut Apple auch sein mag. Ich finde, man kann da Parallelen zum Computer ziehen: Auch hier war Apple mit seinem Macintosh und der grafischen Benutzeroberfläche früher einmal extrem stark - ähnlich wie der iPod heute - und hat dann seine Position eingebüßt."
Für ihn ist der Verbraucher aber ohnedies unberechenbar. Man könne nur Produkte auf den Markt werfen und anschließend aus den Fehlern lernen, so wie bei Microsofts erster Spielekonsole, der Xbox, so Gates gegenüber der FAZ.
Die Zukunft der Telefonie sieht er in der Ablöse von Telefonnummern durch andere "Schlüssel" wie etwa E-Mail-Adressen [ENUM].
Auch dem BlackBerry will Gates offenbar den Markt streitig machen.
Die Kombination der neuen Server-Software mit Windows Mobile 5.0 für Push-Service für E-Mails sei weniger komplex und auch billiger. Daraus folgert Gates, dass "Microsoft den drahtlosen E-Mail-Verkehr zu einer Allerweltsfunktion machen wird".
Das FAZ-Interview