Microsoft glänzt und enttäuscht
Der größte Software-Hersteller der Welt, Microsoft, hat im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres Gewinn und Umsatz kräftig steigern können.
Der Gewinn wuchs gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 24 Prozent, von 1,92 auf 2,39 Milliarden Dollar. Der Umsatz stieg um 23 Prozent,von 4,60 auf 5,66 Milliarden Dollar.
Die Wall Street zeigte sich davon enttäuscht: Vor allem die Umsatzentwicklung im dritten Quartal ließ nach Ansicht der Analysten zu wünschen übrig. Die Microsoft-Aktien fielen daher im nachbörslichen Handel um rund vier Dollar auf rund 74 Dollar.
Microsoft-Finanzchef John Connors begründete die Umsatzentwicklung im dritten Quartal mit einer schwächeren Nachfrage bei PCs im Business-Bereich. Erst in den letzten Wochen des Quartals hätte sich das Geschäft wieder etwas belebt.

Microsoft selbst zeigte sich im Hinblick auf die kurzfristigen Wachstumsaussichten vorsichtig. "Es wird schwer die Zahlen des Vorjahres zu schlagen," meinte Connors. Zum ersten Mal in seiner Geschichte hat das Unternehmen ausdrücklich kein Wachstum prognostiziert.
Analysten fürchten, der Umsatz könne im vierten Quartal stagnieren oder sogar etwas niedriger liegen. Die an Wachstumsraten von mehr als 20 Prozent gewöhnten Microsoft-Aktionäre werden sich künftig auf Zuwächse um 15 Prozent einstellen müssen. Die Microsoft-Aktien haben seit dem 31.März rund 25 Prozent an Wert verloren.
Das stärkste Wachstum hatte Microsoft in Asien zu verzeichnen. Dort stieg der Umsatz um 44 Prozent auf 709 Millionen Dollar. In Nord- und Südamerika nahm er um 32 Prozent zu, in der Region Europa/Naher Osten/Afrika um 28 Prozent.
Unterdurchschnittlich entwickelte sich das Geschäft mit Computer-Herstellern, das nur um 4,8 Prozent zulegte. Auch der Absatz von Betriebssystemen blieb mit einer Steigerung von 14 Prozent unter den Erwartungen.
Microsoft hatte am Ende des Quartals 21,2 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln zur Verfügung.