Microsoft geht gegen Palm in die Offensive
Microsoft wird heute zusammen mit drei Hardware-Herstellern [Compaq, Casio und Hewlett Packard] den "Pocket PC" vorstellen, der unter der völlig überarbeiteten Windows CE-Version 3.0 läuft.
"CE" heißt ab sofort, wie schon vor einiger Zeit angekündigt, "Windows powered", wobei allerdings das Betriebssystem nach wie vor nicht Windows-kompatibel ist.
Die neuen Geräte sollen Microsoft endlich auch auf dem bisher souverän von Palm beherrschten Handheld-Markt zu nennenswerten Erfolgen verhelfen - dort haben Windows-CE-Geräte einen Anteil von rund zehn Prozent.
Ob dies gelingt, ist allerdings trotz oder wegen der offensichtlichen Annäherung von "Windows Powered" an Palms Betriebssystem fraglich.
Der Markt für Geräte mit integriertem Internet-Zugang wird laut Analysten-Schätzungen bis zum Jahr 2003 auf etwa 15 Millionen Stück wachsen.

Gerade Microsoft müsste eigentlich wissen, wie schwer es ist, einmal gefestigte Standards anzugreifen. Und Palm gelingt es nicht erst seit dem Börsengang, mit Neuerungen und Allianzen permanent seine Stellung zu festigen.
Noch in diesem Sommer will Sony erste Handhelds mit Palms Betriebssystem auf den Markt bringen, wahrscheinlich sollen sie sogar voll in die "Vaio"-Serie integriert werden.
Allein diese Woche hat Palm neue Allianzen mit dem Autozubehör-Hersteller Delphi Automotive Systems und den Herausgebern der "Encyclopaedia Britannica" angekündigt.
Mit Delphi wird ein System entwickelt, das die stimmkontrollierte Bedienung des Palms im Auto ermöglicht. Die "Encyclopaedia Britannica" soll zukünftig allen Palm-VII-Nutzern mobil zur Verfügung gestellt werden.

Laut ersten Testern sollen die "Pocket PCs" eine deutlich vereinfachte und intuitiver zu handhabende Oberfläche besitzen, von der zudem fast alle Windows-Referenzen getilgt wurden.
Die Geräte erlauben sowohl das Abspielen von Microsofts eigenem WMA-Musikformat als auch das von MP3-Files. Die Synchronisation von "Outlook"-Daten mit einem PC ist sofort möglich.
Dazu kommt er mit Pocket-Versionen von "Excel", "Word" und dem "Internet Explorer" sowie einem "eBook"-Reader.
Die verschiedenen "Pocket PC"-Versionen von Compaq, Casio und Hewlett Packard werden dem Vernehmen nach zwischen 500 und 600 Euro kosten. Die Hersteller werden jeweils eigene Akzente durch Extrafunktionen setzen.