18.04.2000

UNATTRAKTIV

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Microsoft droht Verlust von Mitarbeitern

Der größte Software-Hersteller der Welt, Microsoft, kämpft gegen den Verlust von Mitarbeitern. Der sinkende Kurs der Microsoft-Aktie, die ungewisse Zukunft des Unternehmens nach der Verurteilung im Kartellverfahren und die Verlockungen der dynamischeren Internet-Unternehmen haben die Wanderlust der Microsoft-Angestellten spürbar erhöht.

Vor kurzem erst musste das Unternehmen die Löhne um 15 Prozent erhöhen, um die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen und die Abwerbung von Technikern durch die Konkurrenz zu verhindern.

Um die verringerte Attraktivität der "Stock Options" auszugleichen, sucht Microsoft nach neuen Incentives. Neben noch mehr Stock Options und noch mehr Geld sollen die Angestellten jetzt - gänzlich untypisch - zusätzlichen Urlaub erhalten. Das Unternehmen war bislang für seine durch 90-Stunden-Wochen geprägte Firmenkultur bekannt.

Außerdem sollen die Aussichten auf Beförderung und die damit verbundenen Gehaltssprünge verbessert werden. Erst kürzlich hat das Unternehmen 30 neue Vice Presidents ernannt.

"Wer bisher 90 Stunden in der Woche für unterdurchschnittliche Bezahlung gearbeitet hat, weil er darauf gebaut hat, dass der Wert der Microsoft-Aktien steigen wird, muss jetzt, wo die Kurse fallen, feststellen, dass er einfach sehr, sehr, sehr viel Arbeit für nicht marktgerechte Bezahlung geleistet hat", meinte der Analyst Michael Gartenberg von der Gartner Group.