12.04.2000

ACHTUNG

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Durch Chatrooms Börsenkurse manipulieren

Die Frankfurter Börsenaufsicht hat die Gefahr von gezielt in Chatrooms gestreuten Gerüchten entdeckt, die zu Manipulationen von Aktienkursen führen können. Die Aufseher gehen davon aus, dass auf "elektronischen Pinnwänden" zunehmend gefälschte Informationen über Unternehmen kursieren.

Damit besteht die Gefahr, dass unbedarfte Anleger Aktien dieser Firmen kaufen und so den Kurs in die Höhe treiben, "während die Initiatoren ihre vorher zu Niedrigstpreisen gekauften Papiere mit saftigen Gewinnen abstoßen", warnte die hessische Börsenaufsicht am Mittwoch.

Spezifische Gegebenheiten

Wer nachweisen könne, dass er durch falsche Informationen in ein Börsengeschäft gelockt wurde, soll sich laut den Börsenwächtern an die Staatsanwaltschaft oder das Bundeskriminalamt wenden.

Allerdings räumen die Börsenaufseher auch ein, "dass das Internet auf Grund seiner spezifischen Gegebenheiten einer systematischen Kontrolle schwer zugänglich ist".

Die Warnung richtet sich "an kriminelle Profis genauso wie an Wichtigtuer in den News-Groups". Zwar gebe es zurzeit für den Börsenplatz Frankfurt noch kaum Hinweise auf Manipulationen in großem Stil. Wegen der Entwicklung des Internets steige aber die Gefahr deutlich.