"Festnetz-Mobilgespräche zu teuer"
Eines der Hauptthemen des Symposiums "European Telecoms 2000", das zurzeit in der Wiener Hofburg stattfindet, sind die Gebühren europäischer Mobilfunkbetreiber für die Zusammenschaltung bei Gesprächen aus dem Festnetz.
Noch bis Donnerstag, den 13. April, findet das halbjährliche Symposium unter dem Motto "Competitive Access - Creating Value in Future Telcos" in der Wiener Hofburg statt. Veranstalter ist die "European Competitive Telecommunications Association" [ECTA]. Es werden an die 1.200 Delegierte erwartet. Themen der Workshops sind u.a.: Lösungen für die "letzte Meile", Strategien für regionale Telekom-Unternehmen in Zentral- und Osteuropa, Finanzierungen, Festnetz- und Mobilfunk-Gebühren.
Der ECTA zufolge knöpfen diese ihren Kunden um bis zu 4,5 Mrd. Euro [62 Mrd. ATS] zu viel ab. Eine vom Forschungsunternehmen Analysys durchgeführte Untersuchung habe ergeben, dass die Mobilfunker zwischen 40 und 70 Prozent mehr als nötig von den Festnetzbetreibern einheben.
Diese Kosten würden letztlich dem Endkunden verrechnet. Der Kunde habe schließlich keine andere Wahl, so Analysys, da auch die Handynetzbetreiber ihm hier keine Auswahl anbieten könnten.
ECTA-Mitglieder klagen auch darüber, der Mobilfunkmarkt sei längst nicht so reguliert wie der Festnetzmarkt. "Es herrscht hier ein starkes Ungleichgewicht zu Lasten der Festnetzanbieter und deren Kunden", so ECTA-Vorstand Kevin Power.
Die Studie wurde der EU-Kommission, die voraussichtlich im Juni ein Richtlinienpaket für die Regulierung der Telekom-Märkte Europas vorlegen wird, unterbreitet. Die EU hat erst unlängst eine Empfehlung mit neuen, niedrigeren Zusammenschaltungsgebühren abgegeben.
Die ECTA hat es sich zum Ziel erklärt, die Liberalisierung des Telekom-Marktes und den Wettbewerb in Europa zu fördern. Zu den ECTA-Mitgliedern zählen Alcatel, Arthur Andersen, BelgaCom, BT, Colt Telecom, European Telecom, MCI WorldCom, Qwest, Siemens und Swisscom.