10.04.2000

"HIGHWAY 194"

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AON-Geschäftsführer verlässt die Telekom

Während die Bewerbungsfrist für den Vorstandsvorsitz der Telekom Austria heute ausläuft - der neue soll nach einer Sitzung des Aufsichtsrats morgen bekannt gegeben werden - wird im Tochterunternehmen Highway 194 gerade der Posten des Geschäftsführers frei.

Wie zu erfahren war, hat AON-Geschäftsführer Dieter Haacker heute Mittag seinen Rücktritt bekannt gegeben, die Gründe dafür liegen auf der Hand.

Im Gegensatz zu so gut wie allen anderen europäischen Telekoms ist es der TA nicht gelungen, mit ihren Ablegern Datakom und Highway 194 [51 Prozent TA, 49 ORF] sowie ihrer Marke AON eine dominante Stellung im Internet-Providergeschäft zu erreichen.

Während die Tochter der deutschen Telekom, T-Online, mehr als 50 Prozent des Markts in Deutschland hält, liegt AON hier zu Lande deutlich unter 20 Prozent.

Haacker geht, Fischer bleibt

AON Complete musste aus technischen Gründen nach drei Monaten vom Markt genommen werden. Der Ansturm auf das Produkt hatte dazu geführt, dass die Einwahl blockiert war und Tausende User wochenlang offline waren.

Anders als Haacker, der sich nach eigener Aussage "als innovativer, unternehmerisch handelnder Manager nach der Aufbauarbeit der letzten Jahre jetzt einer Aufgabe in einem multinationalen Unternehmen widmen wird", gilt Technik-Vorstand Fischer als Fixstarter im zu bestellenden Vorstand der TA.

"Kein Zusammenhang mit Libro"

Der Rücktritt Haackers stehe in keinem Zusammenhang mit dem kolportierten Scheitern der geplanten Fusion der Internet-Sparte der TA, die mit 25 Prozent an der Medienhandelskette Libro beteiligt ist, und der Web-Plattform von Libro, lion.cc, hieß es heute bei Highway 194. A-Online hätte ursprünglich mit lion.cc zusammengeschlossen und an die Börse gebracht werden sollen. Am Mittwoch wollen die TA und Libro die weitere Vorgehensweise bekannt geben.

TA-Vorstandsvorsitzender steht angeblich fest

Der Nachfolger des bisherigen Vorstandsvorsitzenden der Telekom Austria, Werner Kasztler, steht unterdessen angeblich so gut wie fest.

Der als Favorit gehandelte Mobilkom-Generaldirektor Heinz Sundt hat sich aus informierten Kreisen noch am Freitag beworben und wird das Rennen voraussichtlich machen.