"Das Beste kommt noch"
Microsoft-Gründer Bill Gates macht nach der Niederlage im Kartellprozess Werbung im Fernsehen. Auf US-Sendern ist seit Freitag ein Spot zu sehen, in dem sich der reichste Mann der Welt erstmals persönlich an die Kunden wendet.
In dem auf dem Microsoft Campus in Redmond aufgenommenen Spot erzählt Gates zu Gitarrenklängen, wie er und ein Freund vor 25 Jahren die Idee gehabt hätten, das Potenzial des Microcomputers zu nutzen, um das Leben der Menschen zu verbessern.
Seit damals sei der PC zu einem mächtigen Werkzeug geworden, das die Wirtschaft verändert, und die Art und Weise, wie die Menschen leben,grundlegend beeinflusst habe.
Schon kurz nach dem Urteil gegen Microsoft Afang der Woche hatte sich Bill Gates in verschiedenen amerikanischen Zeitungen mit einem offenen Brief an die Öffentlichkeit gewandt.

Jetzt sei es das Ziel von Microsoft, die nächste Generation von Software zu entwickeln, weiter innovativ zu sein und zu verbessern, was das Unternehmen für seine Kunden tun könne. Gates schließt mit den Worten, die er in letzter Zeit häufig bei seinen öffentlichen Auftritten verwendet:"The best is yet to come."
Von einem Kartellprozess gegen das Unternehmen ist in der Werbeeinschaltung nicht die Rede.
Analysten wie Chris LeTocq von der Gartner Group meinen, Microsoft versuche mit den Werbesendungen die öffentliche Meinung auf seine Seite zu ziehen, bevor der Richter im Kartellverfahren, Thomas Penfield Jackson, am 24. Mai die Anhörung über das Strafmaß für den Konzern eröffnet.

Microsofts Chief Operating Officer Bob Herbold erklärte, die TV-Kampagne sei eine Reaktion auf die vielen Nachrichten über Microsoft und die IT-Industrie, die es in letzter Zeit gegeben habe.
Den Konsumenten und der Öffentlichkeit solle vermittelt werden, dass Microsoft sich darauf konzentriere, großartige Produkte zu entwickeln.