Deutsche Telekom erhöht Dividende
Scharfe Kritik der Gewerkschaft
Aktionäre der Deutschen Telekom [DT] erhalten eine höhere Dividende als erwartet. Der Konzern werde pro Anteilsschein für das Geschäftsjahr 2007 statt 72 Cent nun 78 Cent ausschütten, teilte das Unternehmen am Donnerstagabend in Bonn mit. Damit steige die Dividendensumme von 3,1 Milliarden Euro auf 3,4 Milliarden Euro.
Gute Gewinnentwicklung
Grund sei die gute Entwicklung des Gewinns und der verfügbaren Mittel des Konzerns. Damit deutet sich an, dass die Telekom nach langen Jahren großer Schwierigkeiten wieder besseren Zeiten entgegenblickt.
Die T-Aktionäre waren zuletzt nicht verwöhnt worden. Seit Jahren dümpelt der Kurs der Aktie vor sich hin. Zwar konnte das Papier seit dem Antritt von Rene Obermann als Konzernchef wieder 16 Prozent gewinnen, der Kurs liegt aber immer noch unter dem Ausgabekurs von 1996.
Kritik von der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft ver.di kritisierte die Dividendenerhöhung am Freitag scharf. "Die Erhöhung der Dividende ist ein Affront gegen die Arbeitnehmer", sagte ver.di-Bundesvorstand Lothar Schröder.
Ein solcher Schritt passe nicht in eine Zeit, in der 50.000 Telekom-Beschäftigte in die neue Einheit T- Service ausgelagert würden, wo sie weniger verdienen und länger arbeiten müssen.
Höhere Lohnforderung angekündigt
Der ver.di-Vorstand kündigte hohe Tarifforderungen an. "Es ist, wie sich an der Dividende zeigt, mehr zu verteilen, und da sollen die Mitarbeiter auch etwas von haben", sagte Schröder.
Derzeit werde über eine Lohnforderung von sechs Prozent diskutiert. Im kommenden Jahr läuft eine Reihe von Tarifverträgen aus, wovon mehrere zehntausend Telekom-Mitarbeiter betroffen sind.
Die Deutsche Telekom, die seit Jahren mit Kundenverlusten im Festnetzgeschäft kämpft, hatte im dritten Quartal mit einem Plus beim Vorsteuergewinn überrascht.
(APA | AFP)
