Deutsche Regierung entdeckt Informations-Krieg
Die deutsche Bundesregierung hat den Informations-Krieg entdeckt.
Eine geheim tagende Regierungsarbeitsgruppe ist nach einem Bericht des "Spiegel" nach fast zweijähriger Beratung zu der Erkenntnis gekommen, an der Stelle einer "kriegerischen Auseinandersetzung im herkömmlichen Sinne" könnten künftig Angriffe aus dem Internet stehen.
Um Staat und Wirtschaft zu schützen, plädiere die Gruppe für eilige Maßnahmen. So sollten alle kritischen Bereiche von der Telekommunikation über die Energieversorgung bis zum Verkehr sowie die Verwaltungen von Bund und Ländern besonders gesichert werden. Zudem solle eine "schnelle Eingreiftruppe" beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gebildet werden, die jederzeit abrufbereit sein solle. Von den europäischen Ländern bildet nach aktuellem Wissensstand bisher nur Schweden

"Begriffe wie Krise, Spannungs- oder gar Verteidigungsfall" bekämen "in Zukunft eine vielleicht neue Bedeutung", heiße es in einem Entwurf des Abschlussberichtes der Arbeitsgruppe "Informationstechnische Bedrohungen für Kritische Infrastrukturen".
Die Experten aus Kanzleramt, den wichtigsten Ministerien und den Geheimdiensten kommen dem Bericht zufolge zu dem Ergebnis, es sei künftig mit "politisch extremistischen oder gekauften Hackern" zu rechnen, die elektronische Großangriffe im Auftrag von kriminellen Organisationen oder feindlichen Staaten ausführen könnten.
Die Attacken könnten sich demnach gegen die zivile Infrastruktur richten, etwa die Energieversorgung, das Gesunheitswesen oder die Polizei. Besonders beunruhigt seien die Experten darüber, dass der Infowar von überall aus der Welt geführt werden könne.
Es gebe "kein geschütztes Staatsgebiet mehr, das an seinen Grenzen mit militärischen Mitteln erfolgreich zu verteidigen wäre."