CDs im Kaufhaus brennen
Im Musikgeschäft der Zukunft werden keine fertigen CDs mehr verkauft, sondern nur noch einzelne Dateien.
Kaufhäuser und Computerfirmen in Deutschland bereiten sich schon jetzt auf den digitalen Musikmarkt vor. "In den nächsten Monaten werden wir im Karstadt-Haus Mühlheim ein Burn-on-Demand-System [Brennen auf Bestellung] testen", sagt ein Sprecher der Karstadt-Sprecher.
Ende des Jahres werde Karstadt entscheiden, ob man die Selbstbedienungs-Brenner in den Musikabteilungen aller Filialen aufstelle. Allerdings müsse sich das System erst noch bewähren.
Mit der neuen Technik könne sich der Kunde an einem Terminal seine Lieblinglieder anhören und die ausgewählten Stücke anschließend von dem Automaten auf eine CD kopieren lassen. Der Kunde zahle bei dem "Burn-on-Demand"-System nicht mehr pro CD, sondern für jedes Musikstück, dass er sich brennen lasse. Ganz so billig kommt das allerdings nicht: Ein Lied wird laut Karstadt voraussichtlich zwischen zwei und vier DM [14 - 28 ATS] kosten.

Im Internet ist der Kauf einzelner Musikstücke längst nichts Neues mehr.
Neben verschiedenen Online-Angeboten mit kostenlos herunterladbaren Stücken im komprimierten MP-3-Format bietet zum Beispiel die kalifornische Firma Liquid Audio Musikstücke gegen Bezahlung an.
Liquid Audio hat auch die Software für das "Burn-on-Demand"-System im Londoner Kaufhaus Topshopp entwickelt, das seit dieser Woche bereits das Brennen in Selbstbedienung anbietet. Der Vorteil beim Verkauf per Laden-Terminal sei, dass der Kunde keinen eigenen Computer mit Internetzugang zum Herunterladen der Musikdateien benötige, sagte ein Mitarbeiter des Unternehmens.
