7 Milliarden Wertminderung durch Fake-Meldung
Ein US-Börsen-Spekulant muss sich vor Gericht verantworten, weil er mit einer gefälschten Pressemitteilung den Börsenwert des Telekommunikations-Ausrüsters Lucent Technologies um Milliarden vermindert haben soll.
Wie eine Bundesstaatsanwältin mitteilte, wurde der 43-jährige Fred Moldofsky im US-Bundesstaat Texas wegen Betruges angeklagt.
Der Day Trader soll am 22. März eine falsche Gewinnwarnung des US-Unternehmens auf eine Yahoo-Site "geschleust" haben.
Schon im letzten Dezember wurden zwei Kalifornier für Fake-Business-Informationen im Netz verurteilt. Sie hatten unter 50 verschiedenen Namen über 500 Postings in verschiedenen Finanz-Newsgroups und -Foren platziert. Darin empfahlen sie den Kauf von Aktien einer nahezu bankrotten Firma, weil diese angeblich kurz vor der Übernahme durch ein Unternehmen für kabellose LANs stünde. Die Notierungen der angepriesenen Firma stiegen daraufhin innerhalb eines Tages von 13 Cents auf über 15 Dollar, was den Angeklagten einen

Der Lucent-Kurs war nach der vermeintlichen Gewinnwarnung um 3,6 Prozent eingebrochen, was den Börsenwert des Unternehmens innerhalb weniger Stunden um 7,1 Milliarden Dollar [rund 7,25 MilliardenEuro] verminderte.
Moldofsky kaufte nach dem Kurssturz 6000 Lucent-Aktien und stieß sie nach der Erholung des Kurse mit Gewinn wieder ab. Ihm drohen nun zehn Jahre Gefängnis und eine Million Dollar Strafe.
Die Ermittler waren dem Day Trader auf die Schliche gekommen, weil sie die Herkunft der falschen Pressemitteilung mit Hilfe von Yahoo und AOL bis zu Moldofskys Adresse in Houston in Texas zurückverfolgen konnten.