Cisco goes IP-Telefonie
Der Netzwerkequipment-Spezialist Cisco setzt voll auf IP-Telefonie als den nächsten Hype in der Telekommunikation. Bei der IP-Telefonie geht der Sprachverkehr nicht über eigene Telefonleitungen, sondern wird wie der Datenverkehr auf Basis des Internetprotokolls abgewickelt.
Kritiker sehen zwar noch keinen wirklichen Markt und weisen darauf hin, dass große Konzerne erst dann umsteigen werden, wenn die IP-Telefonie wirklich anerkannt und durchgetestet sein wird. Schließlich wolle kein Unternehmen im Fall des Falles den gleichzeitigen Crash von Daten- und Sprachtelefonienetzwerk mit ansehen.

Cisco kann dies nicht beeindrucken. "Es wird immer Skeptiker geben", meint Marthin De Beer, Senior Marketing Director für Konvergenz-Lösungen bei Cisco. "IP-Telefonie ist bereits Relität. Sie funktioniert."
Der Netzwerkgigant will noch heuer eine Reihe von dazugehörigen Produkten auf den Markt bringen. Allein im Mai dieses Jahres sollen zehn neue Internet-Telefone sowie dazugehörige Exchanges und Software auf den Markt kommen.
Der weltweite Markt für Telefoniesysteme auf der Basis des Internet-Protokolls betrug im Vorjahr 300 Millionen US-Dollar. Im Jahr 2003 sollen damit bereits fünf Milliarden USD umgesetzt werden.
Texas Instruments setzt in seiner internen IT-Abteilung bereits IP-Telefoniesysteme von Cisco ein. Dem Vernehmen nach ist man dort sehr zufrieden.
IP-Telefonie bietet eine Reihe von Vorteilen. Die existierende Datennetzwerk-Struktur kann auch von den Telefonen genutzt werden, ihnen wird einfach eine eigene IP-Adresse zugewiesen. Die Apparate können in jedem Zimmer oder jeder Filiale eingesteckt werden und sind sofort mit ihrer Durchwahl betriebsbereit.
Cisco hat im Vorjahr insgesamt 50.000 IP-Telefone verschickt.