Fünf Jahre Gefängnis für Raubkopien
Ein Kaufmann aus Langenfeld bei Düsseldorf, der Microsoft mit Raubkopien um mindestens 1,5 Millionen Euro geschädigt hat, ist am Freitag zu fünf Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt worden.
Das Wuppertaler Landgericht bestrafte den 50-jährigen Computer-Händler wegen Verstößen gegen das Urheberrecht und Steuerhinterziehung.
Bei Durchsuchungsaktionen in den Lagerräumen des Unternehmers hatten die Ermittler im September 1999 unter anderem mehr als 4.000 Compact Discs mit Raubkopien von Microsoft-Programmen gefunden. Der Elektronik-Händler soll aber bereits lange Zeit vor dem Fund im großen Stil mit illegalen Kopien gehandelt haben. Im Prozess hatte der 50-jährige Langenfelder erklärt, dass er seit Herbst 1998 von "dubiosen Hintermännern" aus Düsseldorf und Holland zu Abnahme und Verkauf der Raubkopien gezwungen worden sei. "Man hielt mir damals auch einen Revolver an den Kopf", berichtete der Angeklagte vor Gericht.
Microsoft-Deutschland begrüßte das Urteil. Es zeige, dass dem Schutz von Software als geistigem Eigentum ein höherer Stellenwert beigemessen werde als in der Vergangenheit.
Bezüglich der Schadenersatzforderung von rund 1,8 Millionen Euro werde Microsoft in den nächsten Tagen zivilrechtliche Schritte einleiten.