T-Online-Chef überlegt Aktien-Losverfahren
Anlässlich des kommenden T-Online-Börsengangs schließt Vorstandschef Wolfgang Keuntje nicht aus, dass beim Börsengang die Aktien per Losverfahren zugeteilt werden müssen. Die Zuteilung solle gerecht und für den Kunden nachvollziehbar gehandhabt werden, sagte Keuntje dem Fernsehsender n-tv.
Die Bookbuilding-Spanne für die Aktien der Online-Tochter der Deutschen Telekom läuft vom 3. bis 12. April, die Erstnotiz ist für den 17. April geplant. Die Telekom will rund neun Prozent des Kapitals an die Börse bringen, mithin rund 100 Millionen Aktien.
Zuletzt hatte der Börsengang der Siemens-Chip-Tochter Infineon Unmut bei jenen Kleinaktionären ausgelöst, die auf Grund der großen Nachfrage nach Aktien nicht zum Zug gekommen waren. Die Titel waren 33fach überzeichnet, nur jeder sechste Kleinaktionär hatte Infineon-Papiere zugeteilt bekommen.
Inzwischen geht der Streit zwischen der Deutschen Telekom AG und AOL Deutschland im Zusammenhang mit dem Börsengang in eine neue Runde.
Den Teilnehmern der T-Online-Internet-Umfrage hatte die Telekom versprochen, sie bei der geplanten Aktienemission des Onlinedienstes im April zu bevorzugen. Da die Umfrage nur Nutzern eines T-Online-Zugangs zugänglich war, beanstandete AOL eine "unzulässige Ausnutzung des derzeit grassierenden Börsenfiebers zum Zwecke der Akquisition von Neukunden".
Auf der T-Online-Site rief die Telekom unter der Überschrift "AOL verärgert Kunden" mitlerweile dazu auf, sich bei Fragen zur gestoppten Umfrage direkt an AOL zu wenden. Darunter stehen die zentrale Telefonnummer von AOL in Hamburg sowie die Faxnummer des AOL-Pressesprechers.