23.03.2000

ARBEITSPLÄTZE

Bildquelle: Photodisc

"IT-Ausbildung hochgradig irrelevant"

Während sich die Debatte um IT-Arbeitsplätze in Deutschland und Österreich bis jetzt vor allem um Visa für Programmierer aus Nicht-EU-Staaten gedreht hat, kämpfen die Niederlassungen großer Softwarehäuser zumindest in Österreich mit einem anderen Problem.

Sowohl Microsoft wie auch den Erzrivalen Oracle und Sun fehlt es an kaufmännischem Personal, das gleichzeitig über technische Kenntnisse verfügt.

Sigrid Ruppnig, Human Ressources Director des Datenbankherstellers Oracle, sucht dringend Fachkräfte mit Kenntnissen in den Bereichen "E-Business, Business Intelligence und Data Warehousing".

MS: "Hochgradig der Relevanz entbehrend"

Thomas Lutz, Marketingchef von Microsoft Österreich, führt den Mangel an kaufmännischem IT-Personal darauf zurück, dass die "IT-Ausbildung auf den Wirtschaftsuniversitäten einfach zu klein geschrieben" werde, während manches im Lehrplan an der TU "hochgradig der Relevanz entbehrt".

"Aus unserer Sicht ist es ein Muss", sagt Lutz, "dass Leute aus der Praxis auch an Unis und Fachhochschulen kommen."

Sun: "Konservatives Wertesystem in AT"

Wenngleich es sich, anders als bei Microsoft, um "technisch anspruchsvollere Systeme im High-End-Bereich" handle, wie Sun-Geschäftsführer Donatus Schmid sagt, habe man ähnliche Probleme.

Technisch qualifiziertem Personal fehle vielfach der unternehmerische Geist, noch immer würden so genannte "sichere Positionen" solchen mit Gewinnbeteiligung nach US-Vorbild vorgezogen.