Aussicht auf Vergleich im Microsoft-Verfahren
Im Kartellverfahren gegen den Software-Riesen Microsoft ist nach US-Medienberichten die Aussicht auf einen außergerichtlichen Vergleich gestiegen. In den vergangenen Wochen habe es bei den Verhandlungen über eine Vereinbarung zwischen dem Unternehmen und den Klägern eine Fülle von "Aktivitäten" gegeben, meldeten am Donnerstag das "Wall Street Journal" und die "Washington Post".
Die Gespräche könnten zwar nach wie vor wegen Uneinigkeit in spezifischen Fragen scheitern, hieß es. Aber insgesamt sei die Kluft zwischen beiden Seiten kleiner geworden. Einige Verhandlungsteilnehmer hielten es nunmehr für möglich, dass es zu einem Vergleich komme, mit dem eine Zerschlagung des Konzerns abgewendet werde.
Die US-Regierung und 19 einzelne Bundesstaaten hatten Microsoft wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens verklagt. Im November gab der zuständige Richter Thomas Penfield Jackson in einer Zusammenfassung der Beweisaufnahme den Klägern Recht. Das offizielle Urteil darüber, ob das Unternehmen gegen die US-Kartellgesetze verstoßen hat, wird in Kürze erwartet - es sei denn, beide Seiten einigen sich vorher außergerichtlich. Richter Jackson selbst hat zu einem Vergleich gedrängt und dazu einen Vermittler eingesetzt, über den die Verhandlungen laufen. Beide Seiten haben sich im Zuge dieser Gespräche erst einmal getroffen, aber in der jüngsten Zeit gibt es den Berichten zufolge eine Fülle von Briefen, E-Mails und Telefonaten des Vermittlers mit beiden Seiten. Vor allem seit Dienstag hätten sich diese Aktivitäten verstärkt. An diesem Tag habe Richter Jackson Vertreter beider Seiten zu sich zitiert und ihnen bedeutet, dass die Zeit für eine Vereinbarung auslaufe.

Nach Angaben des "Wall Street Journal" würde ein Vergleich darauf hinauslaufen, dass sich Microsoft strengen Restriktionen unterwirft, eine Zerschlagung des Konzerns aber ausgeschlossen wird.