23.03.2000

LOBBY-BIZ

Disney gegen AOL-Warner-Fusion

Der Unterhaltungskonzern Disney macht einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge gegen die Fusion von AOL und Time Warner mobil.

Danach hat Disney sich mit kritischen Äußerungen über AOLs Geschäftsverhalten an Mitglieder des Kongresses gewandt und dabei die Befürchtung geäußert, dass AOL Disneys Produkten keinen fairen Zugang zu seinem Online-Dienst gewähre, wenn die Fusion mit Time Warner vollzogen werde.

Durch das Zusammengehen Time Warners mit AOL befürchten alle großen Medienkonzerne Nachteile. Bertelsmann konnte die Situation durch seine Beteiligung an AOL Europe bisher zu seinen Gunsten beeinflussen, Disney hat keine vergleichbaren direkten Eingriffsmöglichkeiten.

Unterdessen hat AOL der US-Wettbewerbsbehörde FCC wie verlangt weitere Informationen zu der geplanten Fusion vorgelegt. AOL verteidigt darin seine Beteiligung an dem Satelliten-TV-Dienstleister DirecTV, der zu Hughes Electronics gehört.

AOL hält eine 1,5-Milliarden-Dollar-Beteiligung. Bei Wettbewerbshütern gibt es Bedenken gegen eine Verbindung von Kabel-TV-Unternehmen und Satelliten-Dienstleistern wegen möglicher Wettbewerbsbeschränkungen. AOL verteidigt sein Engagement bei DirecTV damit, dass man nur geringe Stimmrechte besitze.