Disney gegen AOL-Warner-Fusion
Der Unterhaltungskonzern Disney macht einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge gegen die Fusion von AOL und Time Warner mobil.
Danach hat Disney sich mit kritischen Äußerungen über AOLs Geschäftsverhalten an Mitglieder des Kongresses gewandt und dabei die Befürchtung geäußert, dass AOL Disneys Produkten keinen fairen Zugang zu seinem Online-Dienst gewähre, wenn die Fusion mit Time Warner vollzogen werde.
Durch das Zusammengehen Time Warners mit AOL befürchten alle großen Medienkonzerne Nachteile. Bertelsmann konnte die Situation durch seine Beteiligung an AOL Europe bisher zu seinen Gunsten beeinflussen, Disney hat keine vergleichbaren direkten Eingriffsmöglichkeiten.
Den Verkauf seines AOL-Europe-Anteils lässt sich Bertelsmann nicht nur durch rund acht Milliarden Euro, sondern auch durch einen umfangreichen Kooperationsvertrag bezahlen. AOL will den Medienkonzern und Kabel-TV-Anbieter Time Warner für rund 139 Milliarden Euro übernehmen. Neben der Kommunikations-Aufsichtsbehörde prüft in den USA auch die Bundesbehörde für Handel

Unterdessen hat AOL der US-Wettbewerbsbehörde FCC wie verlangt weitere Informationen zu der geplanten Fusion vorgelegt. AOL verteidigt darin seine Beteiligung an dem Satelliten-TV-Dienstleister DirecTV, der zu Hughes Electronics gehört.
AOL hält eine 1,5-Milliarden-Dollar-Beteiligung. Bei Wettbewerbshütern gibt es Bedenken gegen eine Verbindung von Kabel-TV-Unternehmen und Satelliten-Dienstleistern wegen möglicher Wettbewerbsbeschränkungen. AOL verteidigt sein Engagement bei DirecTV damit, dass man nur geringe Stimmrechte besitze.