Europäischer Multimedia-Merger

Knapp ein halbes Jahr nach seinem Börsengang steigt der deutsche Multimedia-Anbieter Pixelpark durch die Übernahme der schwedischen Firmen Mandator und Cell Network zum europäischen Marktführer auf.

Das Geschäft soll durch Aktientausch erfolgen. Der Angebotswert beträgt nach den Schlusskursen vom Dienstag etwa 2,4 Milliarden Euro. Der Marktwert von Pixelpark wird nach der Übernahme bei 5,6 Milliarden Euro liegen.

Die Neue Pixelpark soll ebenfalls am Neuen Markt in Frankfurt notiert werden, ob auch in Stockholm, ist noch nicht entschieden. Die gegenwärtigen Pixelpark-Aktionäre werden 56,6 Prozent am neuen Unternehmen halten, die Aktionäre von Cell Network und Mandator werden mit 43,4 Prozent beteiligt sein.

Pixelpark

Nach den Übernahmen wird Pixelpark rund 2.300 Beschäftigte in Europa haben. Erklärtes Ziel von Pixelpark-Gründer Paulus Neef ist es, zu einem "Global Player" zu werden. Eine Absicht, die er mit den Schweden teilt.

Jan Carlzon, Vorstandsvorsitzender bei Cell Network, sagte, der Wunsch, den Internet-Markt nicht nur Amerikanern zu überlassen, sei mit entscheidend für die Transaktion gewesen.

Durch die Fusion erreiche man sofort eine paneuropäische Präsenz und habe eine ausgezeichnete Ausgangsbasis, "um ein wahrhaft globaler Anbieter zu werden".

Die 1991 gegründete Pixelpark, deren Geschäftsjahr bis Ende 30. Juni läuft, hätte vergleichbar gerechnet im Kalenderjahr 1999 einen Umsatz von 37,9 Millionen Euro gehabt. Cell Network/Mandator kam auf 136 Millionen. Während Pixelpark noch Verluste schreibt und im Geschäftsjahr 2000/2001 die Gewinnzone erreichen will, werfen die schwedischen Firmen bereits Profit ab.

Mandator

Cell Network

Dass das kleine Unternehmen größere übernimmt, bezeichnete Pixelpark-Finanzchef Jan Kantowsky als nicht ungewöhnlich. Bei der Börsenkapitalisierung zähle die Wachstumskraft eines Unternehmens, und dabei habe sich Pixelpark besonders hervorgetan.

In Österreich ist Pixelpark an dem New-Media-Dienstleister Useit!multimedia und dem Systemintegrator S&T zu jeweils 75 Prozent beteiligt.