Venture Capital für Indiens IT-Industrie
Indiens Software-Industrie exportiert nicht nur billige IT-Fachkräfte ins Ausland, sondern zieht mittlerweile auch massiv [vorwiegend] amerikanisches Venture Capital ins Land.
Von Softbank über eVentures bis zu Chase Capital und Draper International suchen die Fonds nach Investitionsmöglichkeiten in Indien. Zudem sind Rückwanderer aus den Vereinigten Staaten, die dort das große Geld gemacht haben, in ihrer Heimat als "Business Angels" unterwegs.
Schätzungen der "Indian Venture Capital Association" zufolge hatten die großen Venture-Fonds rund 700 Millionen Dollar für indische Start-ups reserviert. 300 Millionen wurden tatsächlich in 728 Unternehmen investiert.
Das Geld fließt trotz der nach wie vor unzureichenden Rahmenbedingungen. Die Telekom-Infrastruktur in Indien ist immer noch schwach ausgeprägt, nur ein kleiner Teil der Bevölkerung hat Zugang zu einem PC oder gar dem Internet.
Ausgelöst wurde der Goldrausch der Venture-Kapitalisten durch die Nasdaq-Performance des Software-Unternehmens Infosys Technologies und des ersten privaten indischen ISP Satyam Infoway. Die Marktkapitalisierung der beiden Unternehmen liegt heute bei zehn beziehungsweise einer Milliarde Dollar.