14.03.2000

CYBER COUTURE

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Rechner am Hosenbund

In den nächsten Jahren werden zunehmend Computer mit ungewöhnlichem Aussehen auf den Markt kommen. Neben Desktops und Notebooks treten verstärkt die so genannten "Wearables" - kleine, kompakte Rechner, die äußerlich mehr an tragbare CD-Player als an Computer erinnern.

Sie werden vorzugsweise am Gürtel festgemacht, die Schnittstelle zum Benutzer besteht aus einem Kopfhörer, einem Mikrofon und einem winzigen Bildschirm. Befehle werden über das Mikrofon eingegeben und von einem Spracherkennungsprogramm verarbeitet.

In den USA sind die ersten Wearables schon im kommerziellen Einsatz. Xybernaut, nach eigenen Angaben Markführer in diesem Bereich, hat zum Beispiel Brückeninspektoren mit ihren Geräten ausgerüstet. Anstatt mit großen papierenen Plänen zu kämpfen, sehen die Ingenieure die Details der Konstruktion jetzt auf dem Display direkt vor ihrem Auge.

Der größte Vorzug der Wearable Computer besteht darin, dass sie ohne Tastatur auskommen. Die Hände des Benutzers bleiben dadurch frei für andere Tätigkeiten.

Als typische Zielgruppen für die neuen Geräte werden neben Ingenieuren auch Ärzte genannt, die während einer Operation die Werte des Patienten immer im Blick haben müssen, und Soldaten, die ständig über die Gefechtslage informiert werden.

Nichts für Arme

Der Markt für Wearable Computer soll sich jedes Jahr verdreifachen. Das Produkt des Marktführers Xybernaut wiegt 900 Gramm, hat einen Pentium-Prozessor mit 233 MHz und eine acht Gigabyte große Festplatte. Ein Xybernaut kostet derzeit umgerechnet etwas über 100.000 Schiling, durch Massenproduktion soll der Preis fallen.

Wirklich ausgereift sind die Systeme allerdings noch nicht: Die Stromversorgung reicht nur ein paar Stunden, außerdem können die Geräte für den Träger unangenehm warm werden. Die Anbindung ans Internet mit Hilfe der Mobilfunk-Technologie ist noch viel zu langsam.