Blaulichtfunk "noch einige Jahre entfernt"
Das geplante bundesweite Behördenfunknetz für Österreichs Blaulichtorganisationen wird nach Einschätzung eines Ausschreibungsteilnehmers noch einige Jahre auf sich warten lassen.
Wie lange, hänge von den Detailplanungen der einzelnen Bundesländer ab, meint Hannes Bardach, Eigentümer und Chef des Wiener Nachrichtentechnikunternehmens Frequentis. Er hoffe aber auf eine "sinnvolle Zeitplanung", damit das Projekt sorgfältig umgesetzt werden könne, so Bardach.
Das Frequentis-Konsortium, das sich gemeinsam mit Nokia, Austro Control und T-Systems beworben hat, bietet eine Bündelfunk-Technik [Tetra] an. Schneller könnte es nur gehen, wenn das Innenministerium auf eine schlankere, handybasierte Technologie, GMS-R, setzt.
Ursprünglich hätte das Behördenfunknetz 2005 in Betrieb gehen sollen. Master-talk hatte mit einer Tetra-Funk-Technolgie bereits Mitte Juli 2002 den Zuschlag für "ADONIS" erhalten. Nach Streitigkeiten vor allem über die Vergütung war der Vertrag jedoch gekündigt und das Projekt neu ausgeschrieben worden.

Politik entscheidet Technologie
Letztlich werde die Wahl der Technologie vom politischen Auftrag abhängen, so das Frequentis-Konsortium.
Die Frage werde sein, ob man rasch ein die Organisationen überschreitendes Netz haben wolle und dabei Einschränkungen in der Funktionalität in Kauf nehme oder ob man ein landesweites Katastrophennetz errichten wolle, "das auch noch funktioniert, wenn alles andere zusammenbricht", meint Bardach.
Wie viel der neue Betreiber pro Endgerät erhalten wird, ist noch offen. Bardach meinte, dass man neue Abgeltungsmodelle finden müsse. Frequentis habe dazu auch bereits "bestimmte Ideen" - Details wollte Bardach nicht nennen.
Einer Öffnung des Systems für kommerzielle Nutzer steht Frequentis skeptisch gegenüber.