14.03.2000

INTERNATIONAL

IT-Arbeiter weltweit Mangelware

Nicht nur in Europa wird derzeit ein Mangel an IT-Fachkräften festgestellt, der sich in den nächsten Jahren noch verschärfen wird.

Im amerikanischen Senat zeichnet sich momentan eine Mehrheit zur Erhöhung der H1-B-Visa, die qualifizierten Arbeitnehmern ein temporäres, an einen Arbeitsplatz gebundenes Aufenthaltsrecht in den USA gewähren, von jährlichen 65.000 auf 115.000 ab.

Und auch die asiatischen "Tigerstaaten" scheinen das Problem ernst zu nehmen und melden ihren Bedarf an: Allein Südkorea braucht in den nächsten vier Jahren insgesamt 210.000 zusätzliche Fachkräfte [Im gleichen Zeitraum wird der europäische Bedarf auf 1,7 Millionen Spezialisten geschätzt].

Auch in Österreich fehlen laut einer gemeinsamen Studie der Marktforschungsunternehmen IDC und Datamonitor mit dem Softwarekonzern Microsoft Tausende Computer- und Netzwerk-Spezialisten. Heuer übersteigt der Bedarf das Angebot demnach um rund 55.000. Bis 2003 soll diese Zahl auf 85.000 anwachsen, das entspräche 18 Prozent der offenen Stellen in der IT-Branche und wäre Europa-Rekord.

Schröder kündigte gestern an, dass die entsprechenden Verordnungen in den nächsten drei bis vier Monaten in Kraft treten sollen. Dazu soll die Bundesanstalt für Arbeit jetzt jährlich 600 statt 500 Millionen Euro zur Aus- und Weiterbildung von Menschen in der Informationstechnologie zur Verfügung bekommen.

Auf die Ausbildung im Land setzt auch Südkorea: Dabei sollen neben der Weiterbildung und speziellen Kursen an den heimischen Universitäten auch verstärkt Auslandsstipendien für zukünftige IT-Spezialisten vergeben werden.

Angefeuert werden die Anstrengungen durch die aktuellen amerikanischen Außenhandelszahlen: High-Tech-Produkte machen inwischen rund ein Viertel [26 Prozent] aller Exporte der USA aus.