Belohnung für geknackte Chipkarten
Der französische Erfinder der Chipkarte, Roland Moreno, hat Hackern eine Prämie von einer Million Franc [zwei Mio. ATS] versprochen, falls ihnen das Knacken von Bankkarten gelingen sollte.
Moreno gab am Montag in einer Erklärung in Paris zu, dass es möglich sei, Kreditkarten nachzubauen, die in einfachen Bezahlterminals ohne permanente Verbindung zum Bankrechner nutzbar seien. Der Chipkarten-Erfinder schloss aber aus, dass Daten auf echten Bankkarten gelesen oder gar verändert werden könnten.
Moreno stellte den Wettbewerbern für die ausgesetzte Prämie die Bedingungen, die Geheimcodes von drei im Umlauf befindlichen französischen Bankkarten zu knacken und dabei lediglich einen Heimcomputer und einen Chipkartenleser zu benutzen. Im Internet war am Wochenende ein Verschlüsselungscode für französische Kreditkarten veröffentlicht worden.
Moreno, dessen Firma Innovatron das Patent für die Chipkarte hält, kritisierte Frankreichs Banken wegen der Beibehaltung des bereits 1984 eingeführten Codes. Die gestiegene Rechenleistung der Heimcomputer habe diese Verschlüsselung verwundbar gemacht.
Ein handelsüblicher Computer könne nach wenigen Tagen Rechenarbeit mit frei verfügbarer Software den Code ausforschen. Moreno verwies aber darauf, dass das Abheben von Geld kaum möglich sei, da Geldautomaten den Magnetstreifen der Karte kontrollieren würden. In Frankreich werden einfache Zahlungsterminals, die eine Chipkarte nicht über eine Online-Verbindung mit der Ausgabe-Bank abgleichen, vor allem in Restaurants, bei Tank- und Mautstellen sowie Fahrkartenautomaten genutzt.