Infineon-Aktie startet mit spektakulärem Kurssprung
Mit einem spektakulären Kurssprung ist die Aktie der Siemens-Tochter Infineon am Montag an der Frankfurter Börse gestartet. Der Wert notierte gegen 10.30 Uhr bei 83,10 Euro und lag damit rund 140 Prozent über dem Ausgabepreis von 35 Euro.
Infineon-Chef Ulrich Schumacher wies einen Bericht der "Bild"-Zeitung über angebliche Mauscheleien bei der Zuteilung der von Anlegern begehrten Anteilsscheine zurück. "Es ist fair zugegangen", sagte Schumacher bei einer Feier zur Börseneinführung in Frankfurt am Main. Die Zuteilung der Aktien sei am Samstag erfolgt, betonte Schumacher. Die Deutsche Bank als Konsortialführer des Börsenganges betonte, der Chiphersteller sei "ein heißer Anwärter" für die Aufnahme in den Deutschen Aktienindex [DAX] der 30 wichtigsten Anteilsscheine.
Schumacher sagte, sein Unternehmen erfülle die Kriterien für den DAX. Er erwarte auch, dass Infineon irgendwann tatsächlich in den Index einziehen werde, Die Firma habe aber keinen Einfluss darauf. Der DAX wird vier Mal im Jahr neu gewichtet, nächster Termin ist das kommende Wochenende. Zwei Mal jährlich entscheidet die Börse über mögliche Wechsel im wichtigsten deutschen Börsenbarometer.

Zur Börseneröffnung am Montag startete die Infineon-Aktie mit einem Einstiegskurs von 70,20 Euro und damit dem Doppelten des am Vortag bekannt gegebenen Ausgabewertes. Zwischenzeitlich erreichte die Aktie am Vormittag 85 Euro. Mit einem Emissionsvolumen von 6,07 Milliarden Euro ist die Lancierung der Infineon-Aktie nach der Telekom-Aktie die zweitgrößte Neuemission in Deutschland.
Die Aktie war 33-fach überzeichnet. Nur jeder sechste Zeichner erhielt Wertpapiere; zumeist waren es deutlich weniger als gewünscht. Der "Bild"-Zeitung zufolge waren mehrere Direktbankkunden bereits am Sonntagmorgen darüber informiert worden, wieviele Infineon-Anteile sie erhielten. Auch den Preis bekamen sie demnach vor der offiziellen Bekanntgabe genannt.
Der Infineon-Vorstandschef kündigte zum Börsenstart eine weitere Espansion an. Die Aktienausgabe und die damit verbundene Kapitalaufnahme gebe dem von Siemens und dem japanischen Matsushita-Konzern gegründeten Unternehmen auch die Möglichkeit, seine Position durch Akquisitionen weiter zu stärken, betonte Schumacher.