"Ablösegerüchte waren bewusst gestreut"
In einem Interview in der Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" zeigt sich der zurückgetretene Vorstandschef der Telekom Austria, Werner Kasztler, überzeugt, dass die monatelangen Ablösegerüchte rund um seine Person "bewusst gestreut" waren.
"Diese Spekulationen haben mich aber nicht dazu gebracht, meinen Rücktritt anzubieten. Sie haben mich allerdings darin bestärkt, rasch eine Entscheidung zu treffen", sagte Kasztler unmittelbar nach seiner Demission im Gespräch mit "profil".
Für ihn, so Kasztler, habe es persönlich "ein ganzes Mosaik von Gründen gegeben", zurückzutreten. Da waren: "Eine komplexe Eigentümerstruktur, ein sehr behinderlicher Syndikatsvertrag mit der Telecom Italia, die Art der Partnerschaft und ein unfaires, die Telekom Austria schwer benachteiligendes Telekomgesetz."
Zudem sei der Beschluss der Regierung, die Telekom Austria zu hundert Prozent zu verkaufen, überhaupt nicht durchdacht und diskutiert, so Kasztler gegenüber "profil". Abgesehen davon sei er nach wie vor dagegen, dass die Milliarden aus dem geplanten Börsengang ausschließlich zum Abzahlen alter Schulden verwendet werden.
An die Eigentümer gerichtet meinte Kasztler, es sei "einiges zu ändern, um die Handlungs- und Entscheidungsmöglichkeit der Telekom Austria zu verbessern".
An den Gerüchten, dass die Telekom Austria mit ihrer Tochtergesellschaft Mobilkom fusioniert, sei "gar nichts dran". "Das ist völliger Unsinn. Der Unternehmenswert würde sich dadurch nicht erhöhen", meinte Kasztler abschließend zu "profil".