Hightech-Sektor büßt Anteile ein

Bericht
17.08.2007

Der Anteil des Hightech-Sektors an den Ausgaben für Forschung und Entwicklung [F&E] bei österreichischen Unternehmen ist zwischen 1998 und 2004 zurückgegangen.

Der jüngst präsentiere Österreichische Forschungs- und Technologiebericht beziffert den Rückgang mit vier Prozentpunkten auf 30,7 Prozent.

Die Dienstleistungen und die Medium-Hightech-Industrien konnten hingegen an Gewicht zulegen, ihr Anteil an den unternehmerischen F&E-Aufwendungen macht nun jeweils 28 Prozent aus. Sie zählen laut Bericht auch zu den Branchen mit den höchsten Wachstumsraten der Wertschöpfung.

Dot.com-Crash wirkt nach

Das zeigt für Hannes Leo vom Wirtschaftsforschungsinstitut [WIFO] die "schwache Performance der Hightech-Industrie".

Diese führte der Experte unter anderem auch auf die Krise im Jahr 2000 zurück: Die Nachrichtentechnik etwa - neben der Pharmaindustrie eine klassische Hightech-Branche - hinke dadurch nach.

Die Bruttoinlandsausgaben des gesamten Unternehmenssektors für F&E betrugen 2004 rund 2,48 Milliarden Euro - gegenüber 1,4 Milliarden Euro im Jahr 1998. Die betrieblichen F&E-Ausgaben stiegen in sämtlichen Sektoren - allerdings unterschiedlich stark, schreiben die Autoren des Berichts.

"Unterdurchschnittlich ausgeprägt"

Der Hightech-Sektor ist für Leo in Österreich "immer unterdurchschnittlich" ausgeprägt gewesen. Wie bereits das WIFO-Weißbuch zu "Beschäftigung durch Wachstum" darlegt: Es gelte, diesen Bereich zu entwickeln, damit Wirtschaft und Beschäftigung wachsen.

Die Empfehlungen beinhalten mehr radikale Innovationen, die Verbesserung des Bildungssystems und mehr akademisches, naturwissenschaftlich ausgebildetes Personal.

Die bereits gut entwickelten Medium-Hightech-Industrien [zum Beispiel Werkzeugmaschinenbau, Teile der Autozulieferindustrie] sowie die Medium-Lowtech-Industrien [zum Beispiel Metallverarbeitung] sollen auch weiterhin wettbewerbsfähig bleiben.

Laut Schätzung der Statistik Austria wird Österreich im Jahr 2007 insgesamt 6,84 Milliarden Euro für F&E aufwenden. Die F&E-Quote von 2,47 Prozent im Jahr 2006 wird sich voraussichtlich auf 2,54 Prozent des BIP erhöhen. Der Unternehmenssektor investiert 2007 nach Schätzung 3,2 Mrd. Euro in F&E [46,7 Prozent], der öffentliche Sektor 2,56 Mrd. Euro [37,4 Prozent] sowie das Ausland 1,06 Mrd. Euro [15,5 Prozent].

(APA)