Französische Bankomatkarten leicht zu fälschen
Nachdem eine Anleitung für die Herstellung von begrenzt einsetzbaren [für Fahrkartenautomaten und Ähnliches] gefälschten Bankomatkarten im Netz aufgetaucht ist, rückt das veraltete Sicherungssystem der französichen Banken erneut ins Blickfeld der Öffentlichkeit.
Dass die in Frankreich genutzten Bankkarten von Betrügern leicht geknackt werden können, hatte bereits vor einigen Wochen anlässlich eines Gerichtsverfahrens für Gesprächsstoff gesorgt. Der französische Hacker Serge Humpich war Ende Februar zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Der 36-Jährige hatte nach eigenen Angaben das gesamte Bankkartensystem Frankreichs geknackt und erklärt, jeder einigermaßen gewiefte Computerhacker könne dies genauso gut tun. Über einen Anwalt versuchte er, seine Erkenntnisse an ein Bankkarten-Konsortium zu verkaufen, das ihn daraufhin verklagte.
Die französische Zentralbank forderte das zuständigen Banken-Konsortium GIE bereits mehrfach auf, das Sicherungssystem der Karten deutlich zu verbessern.
In einem Brief an das Konsortium kritisierte die Zentralbank, dass die nötigen Verbesserungen und Sicherheitsmaßnahmen noch immer auf sich warten ließen.
Das GIE-Konsortium hatte ursprünglich erklärt, es wolle bis zum Juli 2001 das derzeitige System umstellen und den neuen Sicherheitsanforderungen anpassen.
Im Januar wurde diese Frist auf 2003 verlängert, was bedeutet, dass die derzeitigen Bankkarten noch bis 2004 an den Automaten verwendet werden können.
Erst vor einigen Tagen hatte der Leiter der Computerüberwachungsstelle im französischen Verteidigungsministerium, Jean-Louis Desvignes, gewarnt, das inzwischen 14 Jahre alte Sicherungssystem für Bankkarten sei gefährdet.