Blamage für die Porno-Blocker
Wie ein "Crack-Workshop" der Aktion Kinder und Jugendschutz Brandenburg [AKJS] und des Vereins Jugendschutz-Net ergab, sind die in Deutschland erhältlichen Filterprogramme wirkungslos.
Innerhalb von zwei Stunden hatten alle zwölf Teilnehmer die ausschließlich US-amerikanischen Programme überlistet.
Die Teilnehmer hatten zuvor kaum Kenntnisse über Computer-Betriebssysteme oder das Internet. Vielmehr waren es überwiegend "Spiele-Kids, die sich vor allem bei Computerspielen auskannten", sagte der AKJS-Vorsitzende Detlef Kemna.
I-Gear von Symantec
Nachdem die von den US-Herstellern der Blockierprogramme
mittlerweile gefürchteten Peacefire-Aktivisten den Code des
Porno-Blockers I-Gear geknackt hatten, hatten sie Einsicht in eine
Liste von 470.000 Internet-Adressen, die von der
Jugendschutz-Software blockiert wurden.

Fehlerquote weit über 50 Prozent
Bei 50 willkürlich ausgewählten Sites aus der Domain EDU [US Unis] kam I-Gear auf eine Fehlerquote von weit mehr als der Hälfte. Die betreffenden Sites haben einfach nichts auch nur entfernt Pornografisches an Bord.
Anwälte von Symantec [Norton Utilities und andere] haben inzwischen die Deaktivierung der Links auf peacefire.org verlangt. Peacefire weigert sich, das zu tun.
Man habe noch nie auf juridische Drohungen hin Inhalte auf der Site geändert, schreibt Bennett Haselton, Gründer der Organisation, die in Auszügen dokumentiert,

Melkmaschinen
Neben vollständig lateinischen Texten steht eine [spanische] Bedienungsleitung für eine Melkmaschine genauso auf dem Index wie die Bände vier und sechs "Aufstieg und Fall des Römischen Reichs" von Edward Gibbon, sowie zahlreiche Pages von Bürgerrechtsorganisationen wie etwa der American Civil Liberties Union.
Userdaten ausgelesen und abgeschickt
Dazu kommt, dass I-Gear bei der Installation die
User-Informationen in der Windows-Registry ausliest und diese Daten,
ohne dass dies für den Benutzer ersichtlich wird, an Symantec weiter
leitet. Damit verstoße man, so Haselton weiter, ganz offensichtlich
